
Innovationspreis Steiermark 2025: die Sieger stehen fest!

Im Bereich Nachhaltigkeit siegten die royos joining solutions GmbH aus Lieboch (Kleinst- und Kleinunternehmen), die GAW technologies GmbH aus Graz (Mittel- und Großunternehmen) und die JOANNEUM RESEARCH ForschungsgesmbH, Institut für Sensorik, Photonik und Fertigungstechnologien aus Niklasdorf (Institutionen der angewandten Forschung und Entwicklung). Die Sieger in der Kategorie Digitalisierung sind die BRAVE Analytics GmbH aus Graz (Kleinst- und Kleinunternehmen), die voestalpine BÖHLER Edelstahl GmbH & Co KG aus Kapfenberg (Mittel- und Großunternehmen) und die Pro2Future GmbH (Institutionen der angewandten F&E).
„Innovation erfordert Mut, eine sorgfältige Vorbereitung, Ausdauer und Beharrlichkeit, um Ideen erfolgreich in die Praxis umzusetzen. Die herausragenden Preisträgerinnen und Preisträger des Innovationspreises Steiermark stehen stellvertretend für die vielen innovativen Köpfe in unserem Bundesland und setzen Maßstäbe in den zukunftsweisenden Bereichen Digitalisierung und Nachhaltigkeit“, so Wirtschafts- und Forschungslandesrat Willibald Ehrenhöfer, der die erbrachten Leistungen der Preisträgerinnen und Preisträger würdigt: „Innovation eröffnet neue Geschäftsfelder, steigert die heimische Wertschöpfung und trägt langfristig zur Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen bei.“
Aus allen eingereichten Projekten wurde vom Industriewissenschaftlichen Institut (IWI) anhand von Innovationskriterien eine Shortlist mit drei Finalisten in jeder der sechs Kategorien erstellt. Die Sieger wurden von einer Fachjury unter dem Vorsitz von Infineon-Chefin Sabine Herlitschka gekürt.
Nachhaltigkeit
- Kleinst- und Kleinunternehmen: royos joining solutions GmbH
Die Liebocher Unternehmen hat ein innovatives, patentiertes Verfahren entwickelt, das Kunststoff und Metall in einem einzigen Schritt dauerhaft verbindet – ganz ohne Vorbehandlung. Diese nachhaltige Verbindungstechnologie ermöglicht eine signifikante Gewichtseinsparung und reduziert den CO₂-Fußabdruck, wodurch sie insbesondere in der Automobilindustrie aber auch in anderen Industrien eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Verbindungsmethoden darstellt. - Mittel- und Großunternehmen: GAW technologies GmbH
Das „CreaSolv“ genannte Verfahren, das von GAW entwickelt wurde, ermöglicht das Recycling komplexer Kunststoffabfälle, die bisher als nicht recyclebar galten. Mit dieser Technologie lassen sich hochwertige Kunststoffe aus gemischten Kunststoff-Abfallfraktionen (aussortierte Kunststoffverpackungsabfälle, die sich aufgrund ihrer Zusammensetzung für das Recycling nicht eignen) und Kunststoffverbunde wirtschaftlich und umweltschonend herstellen.
- Institutionen der angewandten F&E: JOANNEUM RESEARCH ForschungsgesmbH
Die Forschung und Entwicklung von JOANNEUM RESEARCH ermöglicht die erstmalige Nutzung von Plasma-Jets in Umgebungsluft („atmosphärisches Plasma“) zur Auftragung von elektrisch leitfähigen, verschleißfesten, antimikrobiellen Beschichtungen ohne Temperaturbelastung auf temperaturempfindlichen Oberflächen von biologischen und biobasierten Werkstoffen wie Holz, Papier, Naturfaser-Textilien und Bio-Kunststoffen.Diese bisher nur für erdölbasierte Kunststoffe und energieaufwendig hergestellte Metalle anwendbaren Funktionalisierungen transformieren bislang nur als Strukturwerkstoffe genutzte Bio-Materialien in High-Tech-Funktionswerkstoffe, wobei die aufgebrachten Beschichtungen für den Anwender unsichtbar sind und damit die natürliche Optik und Haptik (z.B. Holzmaserung) erhalten bleiben („Shy-Tech“).
Digitalisierung
- Kleinst- und Kleinunternehmen: BRAVE Analytics GmbH
BRAVE Analytics hat eine neue, patentgeschützte Messtechnologie (OF2i®) entwickelt, die es erstmals erlaubt, die genaue Zusammensetzung von Produkten auf Basis von (Nano-) Partikeln zu verstehen und zu kontrollieren – direkt im Produktionsprozess mittels einem Live-Stream von Messdaten. Dies ermöglicht eine vollautomatische 24/7 Qualitätskontrolle industrieller Produktionsprozesse von Life Science Produkten wie Infusionen, Narkotika und Impfstoffen sowie Formulierungen in der Kosmetikindustrie, Lebensmittelindustrie und in zahlreichen chemischen Prozessen. - Mittel- und Großunternehmen: voestalpine BÖHLER Edelstahl GmbH & Co KG
Mit dem weltweit modernsten Edelstahlwerk in Kapfenberg setzt BÖHLER Edelstahl einen technologischen Meilenstein in der Herstellung zukunftsweisender Hochleistungsstähle für die internationale Luftfahrt-, Automobil-, Energietechnik- sowie Öl- und Gasindustrie. Der hohe Digitalisierungs- und Automatisierungsgrad, effizientester Energieeinsatz, sowie höchste Umwelt- und Qualitätsstandards durch modernste Prozesstechnologie machen das Werk einzigartig. Durch die Implementierung innovativer Technologien konnten die letzten Lücken der Betriebsmittellogistik, der qualitätsbildenden Informationsgewinnung durch Big Data und der umfassenden Materialverfolgung geschlossen werden. - Institutionen der angewandten F&E: Pro2Future GmbH
Der Fokus des Projekts liegt auf der Erkennung von Materialfehlern, insbesondere bei der Bearbeitung von Metallteilen. KI-basierte Qualitätsüberwachungsmethoden werden eingesetzt, um Fehler direkt an der Werkzeugmaschine während der Produktion zu erkennen.