Das Wissenschaftsressort des Landes Steiermark unterstützt mit dem neuen Förderungsinstrument für unkonventionelle Forschung „UFO“ insgesamt 16 Forschungsprojekte mit ungewöhnlichen wissenschaftlichen Ansätzen, Methoden, Theorien, Standards und Ideen. Dadurch sollen ungewöhnliche Zugänge in der Grundlagenforschung stärker gefördert und ein Beitrag zur Exzellenzbildung im wissenschaftlichen Nachwuchs geleistet werden.
„Unseren Erfolg als Innovations- und Forschungsland verdanken wir unseren qualifizierten Wissenschafterinnen und Wissenschaftern, die mit ihrer Arbeit viel Erstaunliches zutage bringen. Dieses Potenzial möchte ich weiter heben und den internationalen Trend zu unkonventionellen Zugängen in der Grundlagenforschung auch in der Steiermark aufgreifen. Mit dem Förderinstrument UFO wollen wir zum einem unsere Spitzenposition als Wissenschaftsstandort festigen und zum anderen unseren wissenschaftlichen Nachwuchs zu Spitzenleistungen heranführen“, so Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl.
Mit dem neuen Förderinstrument für unkonventionelle Forschung „UFO“ ermöglicht das Wissenschaftsressort des Landes Steiermark qualifizierten Wissenschafterinnen und Wissenschaftern die selbstständige und eigenverantwortliche Forschung an ungewöhnlichen wissenschaftlichen Ansätzen, Methoden, Theorien, Standards und Ideen. Bei der ersten Ausschreibung wurden 40 Anträge eingereicht. Davon werden nun 16 Forschungsprojekte mit einem Budget von mehr als 1,5 Millionen Euro gefördert.
Beispielhaft werden hier drei angeführt:
„True Crime“ als Emotionsregulation bei Frauen
Medienberichte zum Thema „Femizid“ behandeln Gewaltverbrechen an Frauen und die wachsende Angst in der Gesellschaft, Opfer eines solchen Verbrechens zu werden. Gleichzeitig sind es gerade Frauen, die großes Interesse an „True Crime“, also realen, morbiden Kriminalfällen im TV, in Büchern oder Podcasts, haben. Corinna Perchtold-Stefan von der Karl-Franzens-Universität untersucht, ob das Erleben von kontrolliertem „Horror“ ein Resilienzfaktor sein könnte. Dabei steht die Frage im Zentrum, ob der Konsum von „True Crime“ Frauen dabei helfen kann, besser mit Angst und Bedrohung im Alltag umzugehen.
Implantate für steuerbare Chemotherapie von Gehirntumoren
Linda Waldherr von der Medizinischen Uni Graz forscht an effizienteren Alternativen bei der Behandlung von Gehirntumoren. Ihr Ziel ist es, die Implantat-Technologie namens „ELPHI“ zu entwickeln. Diese soll das präzise sowie lokale Verabreichen von Chemotherapie direkt auf den Tumor ermöglichen. Damit möchte sie neue Wege beschreiten, um das Wachstum von Hirntumoren effizienter zu stoppen und die Überlebenschancen der Patientinnen sowie Patienten zu verbessern.
Weniger Energieverlust durch Superschmierfähigkeit
Das Thema Energieeffizienz ist in der Gesellschaft gerade omnipräsent und auch der Faktor Nachhaltigkeit ist in den Mittelpunkt gerückt. Lukas Hörmann von der TU Graz beschäftigt sich mit Reibung, möchte Energieverluste mittels Superschmierfähigkeiten reduzieren und somit die Lebensdauer von Maschinen verlängern. Mittels Berechnungsmethoden der Quantenchemie, verbunden mit künstlicher Intelligenz, sollen entscheidende Materialeigenschaften identifiziert und so Superschmierfähigkeit herbeigeführt werden.