Als Teilnehmer der ersten von der SFG organisierten Startup Mission Hamburg knüpfte COO Matthias Traub Kontakt zu deutschen Stadt- und VerkehrsplanerInnen und startete eine grenzüberschreitende Kooperation.
An welchen Plätzen halten sich die meisten Menschen in unserer Stadt auf? Wo geht man zu Fuß? Wo sind Radwege sinnvoll? Antworten auf all diese Fragen gibt das Grazer Unternehmen Invenium. „Durch eigens entwickelte algorithmische Modelle, leistungsfähige Big-Data Technologien und künstliche Intelligenz machen wir menschliche Bewegungsströme sichtbar und begreifbar“, erklärt COO Matthias Traub den USP. Invenium setzt dabei auf die allgegenwärtigen Handys. Die Auswertung der anonymisierten Mobilfunkdaten führe nämlich zu aussagekräftigeren Aussagen als punktuelle Messungen, sagt der Grazer.
Dass die Antworten des Startups für die Lösung dringlicher Mobilitätsprobleme gefragt sind, zeigt die rasante Entwicklung des Unternehmens: Bereits ein Jahr nach der Gründung stieg A1 2017 in das Unternehmen ein, seit 2020 ist der international tätige Mobilfunkanbieter Mehrheitseigentümer und strategischer Partner.
Nachhaltige Stadt- und Verkehrsplanung
Die präzisen Analysen von Invenium werden unter anderem von Veranstaltungsbetrieben, Tourismusregionen und Gemeinden genutzt. Für die unterschiedlichen Fragestellungen hat das Startup spezielle Produkte entwickelt: Etwa die interaktive Plattform „City Insights“, die anhand aktueller Daten Trends abbildet und Grundlagen für die nachhaltige Stadt- und Verkehrsplanung bietet. So verwendet die Stadt Graz die Technologie seit Längerem für die Gestaltung der Innenstadt und neuer Verkehrswege. Auch in kleinen Gemeinden bewähren sich die Tools.
Jedes Land, jede Stadt tickt anders
„Aber jedes Land, jede Stadt tickt anders, und so ist es notwendig, dass wir uns immer erst ein Bild von der Situation vor Ort machen“, beschreibt Matthias Traub seine Motivation, an der Startup Mission der SFG nach Hamburg teilzunehmen. Im Vorfeld vereinbarte er Termine mit orange edge, einem Hamburger Unternehmen, das sich auf Stadtplanung und Mobilitätsforschung konzentriert. „Aus dem Austausch ist mittlerweile eine potenzielle Kooperation entstanden, wo das Knowhow der Grazer bei der Entwicklung eines Verkehrskonzepts für die „Region der Mitte“ – das Gebiet zwischen Kassel, Paderborn und Göttingen – zum Einsatz kommen würde.“
„Es lohnt sich, Zeit für die Vorbereitung zu nehmen und die Möglichkeiten der Vernetzung zu nutzen“, lautet Traubs Resümee der dreitägigen SFG-Vernetzungsreise steirischer Unternehmen aus den Bereichen Smart City und Green Tech nach Hamburg. Künftigen TeilnehmerInnen empfiehlt er, rechtzeitig nach interessanten Kontakten und potenziellen PartnerInnen zu suchen und den Support und die Netzwerke der SFG in Anspruch zu nehmen. „So konnten wir die Zeit, das abwechslungsreiche Programm beim Innovation Summit und die Vernetzungstreffen gut nutzen“, sagt Traub. Aber auch den Freiraum für Gespräche mit den übrigen Startups aus Graz, behält der Unternehmer positiv in Erinnerung. „Eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Ich kann es nur empfehlen.“
Nina Popp