2023: Fast 5.000 neue selbstständige Steirerinnen und Steirer
Gegenüber 2022 stellt der Vorjahreswert ein Plus von 3,8 Prozent dar (4.733 Gründungen), im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie sogar eine Zunahme von 12,1 Prozent. Für WKO Steiermark Präsidenten Josef Herk ein höchst positives Zeichen: „2023 war angesichts der internationalen Entwicklungen ein wirtschaftlich höchst herausforderndes Jahr. Trotzdem haben sich im Schnitt 13 Steirerinnen und Steirer pro Tag selbständig gemacht und damit Leistungswillen und Eigenverantwortung unter Beweis gestellt“, zollt Herk den Neu-Unternehmern Respekt. Seitens der Wirtschaftskammer wird der Trend zur Selbständigkeit mit einem umfassenden Serviceangebot unterstützt. 36.681 Gründungsberatungen bzw. Kontakte stehen 2023 in der Steiermark zu Buche.
Weder Energiekrise noch die dadurch ausgelöste hohe Inflation und die damit einher gehende Konjunkturflaute haben dem Trend, sein eigener Chef zu werden, einen Abbruch getan – im Gegenteil: Mit 4.912 Neugründungen verzeichnete die Steiermark 2023 den zweithöchsten Gründungswert aller Zeiten. Lediglich 2021 haben sich in unserem Bundesland mehr Personen selbständig gemacht (4.945). Auf die Steiermark entfallen damit 13,5 Prozent aller bundesweiten Firmengründungen. Rechnet man noch die selbständigen Personenbetreuer dazu, waren es sogar 5.958 Neugründungen. Für WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk ist das ein „positives Zeichen für den Gesamtstandort“. Schließlich belegen die Zahlen, „dass die Selbständigkeit auch oder gerade in herausfordernden Zeiten wie diesen eine echte Alternative für die Steirerinnen und Steirer ist. Trotz erschwerter Planbarkeit haben diese Menschen Eigenverantwortung und echten Leistungswillen bewiesen. Genau jene Eigenschaften, die gefordert sind, um den Standort weiterzuentwickeln und durchzustarten. Denn die Unternehmerinnen und Unternehmer schaffen Arbeitsplätze und damit Wohlstand im Land.“ Am meisten Firmengründungen (ohne Personenbetreuung) gab es 2023 in den Branchen Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (UBIT) mit 8,7 Prozent, Versand- und Internethandel (7,9 Prozent), Werbung und Marktkommunikation (7,2 Prozent), Persönliche Dienstleister (6,4 Prozent) sowie Direktvertrieb (5,3 Prozent).
Warum die Selbständigkeit auch 2023 für so viele Steirerinnen und Steirer eine Option war, erklärt Markus Reiter, Leiter des Gründerservice in der WKO Steiermark, so: „Wir erleben im Gründerservice seit geraumer Zeit einen Trend zur nebenberuflichen Tätigkeit, dieser hat sich auch im vergangenen Jahr fortgesetzt. Unsere Arbeitswelt wird hier immer bunter und vielfältiger, so Reiter. Dahinter stecke vor allem der Wunsch nach mehr Flexibilität und Eigenverantwortung, was sich auch in der aktuellen Motivumfrage der WKO widerspiegelt: Demnach war der Wunsch ein zweites berufliches Standbein zu schaffen für 17,1 Prozent der Gründerinnen und Gründer das Hauptmotiv, gefolgt vom Ziel sein Einkommen zu steigern (13,3 Prozent) sowie dem Streben nach flexiblerer Zeit- und Lebensgestaltung (11,4 Prozent).
Steirische GründerInnen sind im Schnitt 35,7 Jahre alt
Und die Statistik fördert weitere interessante Details aus der steirischen Gründerlandschaft zutage: So beträgt das Durchschnittsalter bei den weiß-grünen Einzelunternehmen (ohne selbständige Personenbetreuer) aktuell 35,7 Jahre, der Bundesschnitt liegt leicht darüber bei 36,2 Jahren. Gegliedert nach Rechtsformen, machen die Einzelunternehmen mit einem bundesweiten Anteil von 82,1 Prozent das Gros der Gründungen aus, gefolgt von der GmbH (13,8 Prozent). Bei der Altersstruktur waren 2,8 Prozent der Gründer von Einzelunternehmen unter 20 Jahre alt, weitere 29,4 Prozent waren zwischen 20 und 30 Jahren, 34,2 Prozent waren bei der Gründung zwischen 30 und 40 Jahre alt. 19,9 Prozent gründeten im Alter zwischen 40 und 50 Jahren, weitere 10,2 Prozent zwischen 50 und 60 Jahren. 3,7 Prozent der Gründungen entfielen auf Über-60-Jährige.
Fast jede zweite Firmengründung im Land ist weiblich
In der Steiermark weist die Gründerstatistik auch für 2023 einen hohen Frauenanteil aus – von den gegründeten Einzelunternehmen (ohne selbständige Personenbetreuer) liegen 45,8 Prozent in weiblicher Hand. Ein Blick auf die Regionen zeigt, dass die meisten Gründungen in der Landeshauptstadt erfolgten (1.452), gefolgt von Graz-Umgebung (613), Leibnitz (375) Hartberg-Fürstenfeld (347), Weiz (325) und Liezen (316). Im Schnitt sind 94,3 Prozent der neugegründeten Unternehmen auch ein Jahr später noch am Markt tätig, nach drei Jahren sind es 76,6 Prozent und nach über fünf Jahren 66,6 Prozent.