Flameey schützt vor Akkubrand auf dem Nachtkastl

In Österreich gerät zweimal täglich ein Akku in Brand. Auch Mobiltelefone sind im Ladevorgang gefährdet."Flameey" ist eine Brandschutzbox aus Leoben, die das sichere Aufladen von Handys revolutionieren soll und HandybesitzerInnen schützt.
F&E GründerInnen und Startups
Berni Reinwald mit Flameey
Gründung: 2022
Firmensitz: Leoben
Beschäftigte: 5
Website: www.flameey.com
Förderungsaktion: Start!Klar

Wir alle verbringt mehrere Stunden täglich mit dem Smartphone am Ohr bzw. in der Hand. In der Nacht liegt das Telefon oft angesteckt neben dem Bett. Sowohl für Mensch, als auch Maschine heißt es: Akku wieder aufladen. Dass diese Gewohnheit zu einem regelrechten Albtraum werden kann, ist nur wenigen bewusst. Nämlich dann, wenn der Handy-Akku während des Ladens zu brennen beginnt. Ein Szenario, das schreckliche Folgen haben kann.

Der Feuerwehrmann hat die Lösung

Damit dieser schlimmstmögliche Fall nicht mehr eintritt, hat Berni Reinwald aus Leoben den „Flameey“ erfunden – eine Brandschutzbox, in der das Handy sicher auflädt. Die Idee dazu hatte der Jungunternehmer, der auch bei der Feuerwehr engagiert ist, während eines Brandschutzworkshops: „Wir haben damals Feuerlöscher kennengelernt, die extra dafür entwickelt wurden, solche Akku-Brände zu löschen“. Eine Innovation, die für den 23-Jährigen nicht zu Ende gedacht war. „Wenn sich um drei Uhr mein Handy-Akku entzündet, muss ich erstens gleich aufwachen, zweitens aufstehen und drittens zum Feuerlöscher laufen.“ Das kostet wertvolle Zeit. „Es muss eine einfachere Lösung geben. Eine, die ohne den Faktor Mensch auskommt.“ Eine Erkenntnis, die den Anstoß zu einem rund zweieinhalbjährigen Entwicklungsprojekt gab.

Geschützt und trotzdem einsatzbereit

„Niemand soll mehr durch Brände, die von Akkus verursacht worden sind zu Schaden kommen. Das liegt mir als Feuerwehrmann einfach am Herzen.“
Berni Reinwald, Flameey

Um die fünfzehn Prototypen später hatte Reinwald den innovativen „Flameey“ etwickelt. Der große Unterschied  zu herkömmlichen Brandschutzboxen ist, dass „Flameey“ geöffnet bleibt, wenn das Handy drin liegt. Es kann uneingeschränkt weiter benutzt werden, man verpasst keinen Anruf, übersieht keine Nachricht. Etwas, das dem Entwickler ganz besonders wichtig war: „Als Feuerwehrmann habe ich öfters Bereitschaftsdienste. Da muss ich rund um die Uhr erreichbar sein.“ Entzündet sich der Akku des Handys nun während des Ladevorgangs, schließt sich „Flameey“ umgehend und verhindert das Ausbreiten oder Übertragen der Flammen. Möglich macht das Ganze ein spezieller Schmelzdraht, der bei einer Temperatur von 62 Grad Celsius schmilzt und mithilfe einer Klappe die Box sicher verschließt. Der Brand wird im Inneren erstickt. Eine Lösung, die sich Bernie Reinwald auch weltweit patentieren lassen möchte. Derzeit gibt es kein vergleichbares Produkt auf dem Markt.

„Flameey“ als Auftakt einer Produktserie

Viele unterschätzen die Gefahr, die von Akkus ausgeht. „Statistisch gesehen brennen in Österreich rund zwei Akkus am Tag. Bis 2025 sollen es sogar sechs werden. Sie sind die häufigste Ursache für Brände“, so der Leobener. Er möchte in Zukunft die Menschen weiter über die schwerwiegenden Konsequenzen, die der leichtsinnige Umgang mit Akkus haben kann, aufklären. Seit Juni 2023 ist „Flameey“ auf dem Markt. Mittlerweile arbeiten fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Reinwalds Unternehmen. Und die nächsten Produkte stehen schon vor ihrer Veröffentlichung. In Zukunft sollen „Flameeys“ beispielsweise für Werkzeug-Akkus, E-Bike-Batterien und zum Aufladen von Drohnen kommen. Doch damit soll es, wenn es nach dem jungen Leobener geht, noch lange nicht Schluss sein: „Mein Traum ist, im Bereich Akkusicherheit an der Weltspitze mitzumischen. Sicheres Aufladen soll gleich mit dem Namen „Flameey“ assoziiert werden. Niemand soll mehr durch Brände, die von Akkus verursacht worden sind zu Schaden kommen. Das liegt mir als Feuerwehrmann einfach am Herzen.“

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