Aus der Serie: GewinnerInnen des Innovationspreises im Blitzlicht
Wir präsentieren in den nächsten zwei Monaten jeweils eine/einen weitere Siegerin /weiteren Sieger aus den Kategorien Nachhaltigkeit und Digitalisierung und bitten die Prämierten zum Blitzlicht – bleiben Sie dran …
acib GmbH
(Kategorie Nachhaltigkeit)
Haben Sie mit der siegreichen Auszeichnung gerechnet? Wenn ja, warum?
Helmut Schwab, acib-Forscher und CSO Econutri GmbH:
Das acib und die Firma Econutri haben schon gehofft, gut abzuschneiden, da wir überzeugt sind, dass dieses Projekt auf mehreren Ebenen interessante Entwicklungen verspricht. Es ist nicht nur der Aspekt, CO2 als Rohstoff für die Herstellung von Protein zu nutzen und damit die Belastung der Umwelt durch klimaschädliches CO2 zu reduzieren. Es gibt auch noch die weiteren positiven Aspekte der Einsparung an landwirtschaftlichen Intensivkulturflächen sowie die Schonung der Fischbestände in den Weltmeeren durch Ersatz von Soja- oder Fischprotein durch industriell erzeugtes Protein. Dass diese Vorteile erkannt wurden und unser Projekt nun prämiert worden ist, ist eine große Auszeichnung für uns und ein tolles Zeichen an die industrielle Biotechnologie.
Was bedeutet diese Auszeichnung für Ihr Unternehmen?
Helmut Schwab:
Diese Auszeichnung bietet für das Kompetenzzentrum acib die Chance, das Thema „Nutzung von CO2 als Rohstoff“ wissenschaftlich weiter auszubauen. Für das Unternehmen Econutri hat diese Auszeichnung bereits zu hervorragenden Kontakten mit Firmen geführt, die Probleme mit hohem CO2 Ausstoß haben, sowie Firmen, die an der Nutzung von Protein interessiert sind.
Verena Schwab, CEO Econutri:
Die Auszeichnung zeigt auch, dass wir mit unserer Technologie am Puls der Zeit sind und das Thema CO2-Reduktion gesellschaftlich immer wichtiger wird. Denn nicht zuletzt war es für uns immer wichtig, mit Econutri eine Firma zu gründen, die in vielerlei Hinsicht nachhaltig ist und etwas Gutes fürs Allgemeinwohl tut.
Welche besondere Herausforderung in Ihrer jeweiligen Kategorie (Nachhaltigkeit/Digitalisierung) sehen Sie in den nächsten Jahren auf uns zukommen?
Helmut und Verena Schwab:
Eine wesentliche Herausforderung wird sein, enge Partnerschaften mit CO2-Emittenten wie z.B. Großindustriebetrieben aber auch Wasserstoff-Produzenten und Futterherstellen zu etablieren, um den Prozess bedarfsgerecht in punkto industrielle Dimension zu entwickeln. Hier suchen wir aktuell Partner, die mit uns zusammenarbeiten wollen.
Packnatur Entwicklungs- und Produktions GmbH
(Kategorie Nachhaltigkeit)
Haben Sie mit der siegreichen Auszeichnung gerechnet? Wenn ja, warum?
Manfred Kern (GF): Es ist ein Erdrutschsieg für unser nachhaltiges Verpackungsprodukt Packnatur, Packnatur Cellulose Netzschlauche, der 2012 mit der Markteinführung bei Ja! Natürlich der österreichischen REWE begonnen hat und nun mit dem Innovationspreis Steiermark 2022 für unsere 2019 eröffnete Fabrik in Neudau gekrönt wird.
Was bedeutet diese Auszeichnung für Ihr Unternehmen?
Manfred Kern (GF): Die Auszeichnung erfüllt uns mit Stolz und motiviert uns, intensiv an der Internationalisierung dieser steirischen Produktidee und weiteren Lösungen aus unserem zugleich mit der Produktion eröffneten Kompetenzzentrum für textile Verpackungen weiterzuarbeiten. Die dritte Fabrikshalle wird erfreulicherweise im August 2022 eröffnet. Inzwischen verlassen Container-Lieferungen in die USA bis Neuseeland unseren Standort in Neudau.
Welche besondere Herausforderung in Ihrer jeweiligen Kategorie (Nachhaltigkeit/Digitalisierung) sehen Sie in den nächsten Jahren auf uns zukommen?
Manfred Kern (GF): Im Zuge der zunehmenden Plastikverbote im Verpackungsbereich für Lebensmittel ist mit einer stark wachsenden Nachfrage zu rechnen. Dieses Wachstum gilt es in einer guten Balance von Investitionen, Standortmöglichkeiten und MitarbeiterInnen für die Steiermark zu nutzen. Unsere Produktidee schafft nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch neue Perspektiven für die heimische Textilindustrie. Ökologisches sowie ökonomisches Denken bestimmt unser Handeln. Nachhaltigkeit ist unsere persönliche Überzeugung und lässt uns daher ständig neue qualitative Maßstäbe setzen. Wir wollen Sandburgen, statt Müllberge und statt fliegenden Plastiksäcken fröhliche Vögel am Himmel sehen und in unserem modernen Lebensstil ökologische Errungenschaften feiern.
