„Chips Competence Center“ bringt EU-Geld nach Österreich
Das österreichische Chips-Kompetenzzentrum AT-C³ startet mit 1. Jänner 2025, Initiator ist der Geschäftsführer des federführenden Silicon Alps Clusters Robert Gfrerer. 8 Mio. Euro kommen für das „AT-C³“ bis 2028 zum Einsatz – vier von der EU, vier vom Bund.
Halbleiterbauteile bzw. Mikrochips sind unverzichtbare Komponenten moderner Technologien und haben hohe strategische Bedeutung für den europäischen Wirtschaftsstandort. Derzeit werden aber weniger als 10 Prozent der Halbleiter in Europa produziert. Mit dem European Chips Act und der „Chips for Europe“-Initiative will die EU gezielt die Ansiedlung und den Ausbau von Chipfirmen fördern und den Weltmarktanteil der in Europa produzierten Computerchips bis 2030 auf 20 Prozent verdoppeln, wie Robert Gfrerer, Geschäftsführer des Silicon Alps Clusters erklärt.
Um den Aufbau technologischer Kapazitäten und Innovation in der EU zu unterstützen und um Forschung und Entwicklung, Experimente und Validierung neuer Technologien zu erleichtern, werden auf europäischer Ebene groß angelegte Infrastrukturen wie fünf Pilotlinien und eine Designplattform geschaffen. Sie sollen allen relevanten EU-Akteuren (KMU, Industrie, Forscher, Designer) aus den verschiedenen vertikalen Sektoren zur Verfügung stehen. Und hier kommen die Chips Competence Centres und damit auch Österreich mit dem Austrian Chips Competence Center AT-C³ ins Spiel.
Zugang zu europäischen Pilotlinien erleichtern
„Das AT-C³ wird Innovationen beschleunigen, insbesondere Start-ups und KMUs stärken und den Zugang zu europäischen Pilotlinien erleichtern. Damit leisten wir gemeinsam mit der Europäischen Kommission und dem Konsortium rund um den Silicon Alps Cluster einen wichtigen Beitrag zur technologischen Souveränität Europas“, hält Henrietta Egerth, Geschäftsführerin der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG fest. Die FFG stellt für das AT-C³ über den „Fonds Zukunft Österreich“ in den kommenden vier Jahren 4 Mio. Euro zur Verfügung. Vier weitere sind aus Brüssel zugesagt worden.
„So kommen insgesamt acht Millionen Euro frisches Geld für die Industrie der Electronic & Software Based Systems (ESBS) nach Österreich“, freut sich Gfrerer. Er sieht das AT-C³ als einen „One-Stop-Shop“ für die Industrie und Forschung in Österreich im Bereich der ESBS.
Start am 1. Jänner 2025
Das Gründungskonsortium des AT-C³ besteht neben dem Silicon Alps Cluster auch aus AIT, Silicon Austria Labs, TU Graz, Materials Center Leoben (MCL) und PCCL Leoben. Es wird eines von 29 europäischen Chips Competence Centres sein. Es richtet sich – neben den großen Leitbetrieben der Branche – vor allem an Startups und KMU, denen rund 55 Prozent der Fördermittel direkt zugutekommen sollen. Das österreichische Chips-Kompetenzzentrum startet mit 1. Jänner 2025. Zur Jahresmitte 2025 will man sich österreichweit auf einer Roadshow detailliert der KMU- und Startup-Community vorstellen.