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26. Mai 2020

Das ZWT bekommt Zuwachs

Zweites Technologiezentrum für Medizintechnik entsteht bis 2023.
Hellmut Samonigg, Barbara Eibinger-Miedl und Siegfried Nagl mit einem Modell des neuen Zentrums
Hellmut Samonigg, Rektor der Medizinischen Universität Graz, Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl und Bürgermeister Siegfried Nagl

2014 wurde mit dem Zentrum für Wissens- und Technologietransfer in der Medizin (ZWT) erstmals in Österreich ein Impulszentrum direkt in einen Universitätscampus integriert. Durch die positive Entwicklung des ZWT, das starke Wachstum der Mieter und das weiterhin große Interesse von Unternehmen aus dem Life-Science-Bereich an Vernetzung vor Ort geht das Erfolgsprojekt nun in die nächste Entwicklungsstufe. Das Wirtschaftsressort des Landes und die Medizinische Universität Graz investieren insgesamt 11,6 Millionen Euro in das „ZWT II“, das ab 2023 Raum für rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten wird.

Als das ZWT im Mai 2014 eröffnet wurde, war dies der erste Schritt zu einer großen Vision: der „Medical Science City Graz“, die – einzigartig in Europa – Life-Science-Forschung, Unternehmen, Patientinnen und Patienten sowie klinische Anwendung an einem gemeinsamen Standort vereint. Direkt neben dem LKH-Univ. Klinikum Graz ist nun auch der MED CAMPUS Graz eröffnet und der Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft gelebte Praxis mit europaweiter Vorbildwirkung. Das ZWT ist mit 18 Mietern nahezu vollständig ausgelastet, zahlreiche Mieter haben nach jahrelanger Forschungsarbeit ihre Produktion gestartet und auch die internationale Vernetzung steigt. Einzelne Mieter haben eine Exportquote von 100 Prozent. Rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind mittlerweile im bestehenden ZWT beschäftigt.

„Die bisherige Entwicklung zeigt, dass es richtig und wichtig war, beginnend mit dem ZWT neue Impulszentren direkt an den steirischen Universitäten zu errichten. Das stärkt die Vernetzung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft weiter und festigt damit die Position der Steiermark als Innovations- und Forschungsland. Die Rahmenbedingungen am Standort tragen auch wesentlich dazu bei, dass sich die heimischen Unternehmen aus der Humantechnologie in den vergangenen Jahren hervorragend entwickelt haben. Ich freue mich daher sehr, dass wir gemeinsam mit der Medizinischen Universität Graz nun das ZWT II realisieren. Damit können wir die Ansiedelung weiterer Unternehmen und die Schaffung neuer Arbeitsplätze unterstützen“, so Wirtschafts- und Forschungslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl.

Sogwirkung für den Standort

Es ist durch das ZWT eine Sogwirkung entstanden, die bewirkt, dass sich zunehmend weitere nationale und internationale Start-ups aus dem Life-Science-Bereich für einen Standort in der Medical Science City Graz interessieren. Auch für Kooperationsprojekte zwischen Forscherinnen und Forschern sowie Unternehmen gewinnt das ZWT zunehmend an Bedeutung, gibt es doch in Graz und Umgebung keine vergleichbare Labor- und Büroinfrastruktur in der Humantechnologie. Um diesem Bedarf nachzukommen und die dynamische Entwicklung auch weiterhin zu forcieren, errichten das Wirtschaftsressort des Landes Steiermark und die Medizinische Universität Graz gemeinsam das ZWT II, das auf 2.700 Quadratmetern Platz für rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten soll. Ein Drittel der Fläche ist für Laborinfrastruktur vorgesehen.

Durch das ZWT II wächst die Medical Science City Graz weiter. „Mit dem ZWT und dem MED CAMPUS ist in den letzten Jahren ein nachhaltiges „Innovationskraftwerk“ entstanden und um dieses herum ein moderner Stadtteil, der nun mit dem ZWT II noch weiter wächst. Damit hat der Bezirk ein neues Gesicht bekommen und durch die Verlängerung der Linie 7 wurde nicht nur die Erreichbarkeit deutlich verbessert, sondern auch der Riesplatz aufgewertet, der zu einem echten Bezirkszentrum geworden ist“, freut sich der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl über die bevorstehende weitere Attraktivierung des Stadtteils.

Baubeginn 2021 – Fertigstellung 2023

Rund 11,6 Millionen Euro werden in die Planung und Errichtung investiert, 5,8 Millionen Euro davon kommen aus Mitteln des Wirtschaftsressorts sowie des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Mit den Generalplanerleistungen wurde nach einem EU-weiten Verhandlungsverfahren das Architekturbüro Riegler Riewe beauftragt. Derzeit ist das Projekt in der Planungsphase, der Baustart ist Anfang 2021 und die Eröffnung Anfang 2023 geplant. Die Bauabwicklung des Projekts wird von der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), die auch schon das bestehende ZWT errichtet hat, durchgeführt.

„Die Förderung von Entrepreneurship ist eine zentrale strategische Zielsetzung der Medizinischen Universität Graz, die Bündelung der Life-Science-Kompetenz in der Medical Science City bietet dafür das ideale Umfeld und erhöht unsere internationale Sichtbarkeit. Die damit verbundene Sogwirkung spiegelt sich in der 100%igen Auslastung des ZWT wider. Die Nachfrage nach Labor- und Büroinfrastruktur ist nach wie vor groß – das ZWT II ist daher der einzig logische Schritt“, betont Hellmut Samonigg, Rektor der Medizinischen Universität Graz.