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16. November 2022

,,Data House“: Neuer lnnovationscluster am Campus der TU Graz

Das „Data House“ am Campus Inffeldgasse der TU Graz vereint Wissenschaft und Wirtschaft, um gemeinsam Innovationen in den Bereichen Data Science und Digitaltechnologien voranzutreiben.
Symbolische Schlüsselübergabe zum neuen Data House am Campus der TU Graz: (v.l.) Hans-Peter Weiss, CEO der Bundesimmobiliengesellschaft BIG, Stefanie Lindstaedt, Institutsleiterin an der TU Graz und Geschäftsführerin des Know Center, Wirtschafts- und Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl, smaxtec-Gesellschafterin und Start-up-Investorin Kathrin Zenker und Rektor Harald Kainz.
Symbolische Schlüsselübergabe zum neuen Data House am Campus der TU Graz: (v.l.) Hans-Peter Weiss, CEO der Bundesimmobiliengesellschaft BIG, Stefanie Lindstaedt, Institutsleiterin an der TU Graz und Geschäftsführerin des Know Center, Wirtschafts- und Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl, smaxtec-Gesellschafterin und Startup-Investorin Kathrin Zenker und Rektor Harald Kainz.

Digitaltechnologien, Datenwissenschaften und künstliche Intelligenz gehören zu den großen Themen, die derzeit Wissenschaft und Wirtschaft bewegen und auch ein ausgewiesenes Stärkefeld der TU Graz sind. Dem trägt das Data House am Campus Inffeldgasse der TU Graz Rechnung, das nun nach knapp zweijähriger Bauzeit bezugsfertig ist und sowohl Forschenden als auch Unternehmen einen gemeinsamen Standort bietet.

An der Adresse Sandgasse 36 fungiert das Data House als Innovationscluster und Forschungshaus im Themenkomplex Datenanalyse und Datenmanagement. Die mehr als 250 Forschenden des Institute of Interactive Systems and Data Science der TU Graz sowie des Innovations- und Forschungszentrums Know Center GmbH finden im Data House ihre neue Heimat. Zudem sind technologieorientierte universitäre Spin-offs, Startups sowie kleine und mittlere Unternehmen aus dem IT-Bereich als Mieter willkommen. Diese räumliche Nähe soll den Zugang zu und den Austausch von Know-how im Bereich Data Sciences sowohl forschungs- als auch unternehmensseitig erleichtern. Die Nutzung gemeinsamer Infrastruktur und die Zusammenarbeit in F&E-Projekten fördert die Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft zusätzlich.

Ein einzigartiges Forschungsökosystem

In unmittelbarer Nähe zum Data House wird schwerpunktmäßig auch an elektronik-basierten Systemen geforscht. So verschränkt sich die Forschung & Entwicklung von Hardwaresystemen der Mikroelektronik mit Softwareentwicklungen, unter anderem aus den Bereichen Artificial Intelligence und Machine Learning, zu einem einzigartigen Forschungsökosystem am Campus der TU Graz. Dieses innovative Ökosystem kommt den Forschenden von TU Graz und Know Center ebenso zugute wie auch den Unternehmen und Neugründungen im Hochtechnologiebereich, die sich hier ansiedeln. Das erhöht wiederum die Attraktivität des Wirtschafts- und Wissenschaftsstandorts Graz für innovationsgetriebene Unternehmen sowie für Forschende und Studierende.

Die Zukunft mitgestalten

„Die Kooperation mit der Wirtschaft ist eine wesentliche Stärke der TU Graz. Die Förderung von unternehmerischem Denken bei Studierenden und Mitarbeitenden ist in unserem Leitbild verankert und sozusagen in unserer DNA. Österreichweit liegt die TU Graz auf Platz 1 im Bereich universitärer Unternehmensgründungen“, sagt Harald Kainz, Rektor der TU Graz. Der Fokus auf Datenwissenschaften und Digitaltechnologien bietet aus seiner Sicht viel Potenzial. „Diese Bereiche werden in Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnen und darum ist es wichtig, dass die TU Graz mit dem Data House nun einen neuen Standort hat, an dem wir diese Zukunft mitgestalten. Unsere Universität wächst stetig, was sich an den neuen Gebäuden am Campus Inffeldgasse widerspiegelt. Mit diesem Wachstum liegt es auch nahe, die Beziehungen zu Unternehmen weiter zu vertiefen.“

Barbara Eibinger-Miedl, steirische Landesrätin für Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung sieht im Data House einen wichtigen Impulsgeber für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Steiermark: „Die gelebte Kooperationskultur zwischen Wissenschaft und Wirtschaft hat die Steiermark zum Forschungsland Nummer 1 in Österreich gemacht und ihr auch international einen ausgezeichneten Ruf eingebracht. Ich bin davon überzeugt, dass sich das Data House als Leuchtturm in diesem hervorragend funktionierenden Ökosystem etablieren und Unternehmensgründungen im universitären Umfeld begünstigen wird.“ Aber auch für die Standortpositionierung in den Bereichen Data Science, Softwareentwicklung und künstliche Intelligenz sei das Data House ein Gewinn.

Klimafreundlich und energieeffizient

Um den Forschenden und Unternehmen die ideale Infrastruktur zu bieten, war die Planung des Data House von großer Bedeutung. Hans-Peter Weiss, CEO der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), die das Data House errichtet hat: „Das Data House ist ein weiterer wesentlicher Baustein am Campus Inffeldgasse der TU Graz. Die BIG schafft damit die infrastrukturellen Rahmenbedingungen für Kooperationen an der Schnittstelle von Universität, Forschung und Wirtschaft. Das Data House wurde mit Dachbegrünung, Photovoltaik und Nutzung der Erdwärme besonders klimafreundlich geplant.“

Die große Bedeutung interdisziplinärer Kooperation bestätigt auch Stefanie Lindstaedt, Leiterin des Institute of Interactive Systems and Data Science sowie Geschäftsführerin des Know Center. „Wir entwickeln Lösungen auf Basis der „vertrauenswürdigen künstlichen Intelligenz“, die Unternehmen und Gesellschaft völlig neue Effizienz- und Innovationspotenziale eröffnet und gleichzeitig maximale Datensicherheit bietet. Das Umfeld des Data House mit seinen Startups, Instituten und KMU ist für uns alle eine echte Inspiration und ein Turbo für noch mehr Agilität“, sagt Lindstaedt.

Überzeugte Unternehmen

Auch auf Seite der Unternehmen ist man von den Möglichkeiten des Data House überzeugt. So erklärt Kathrin Zenker, Gesellschafterin der im Data House angesiedelten smaxtec animal care GmbH und Startup-Investorin: „Wir freuen uns sehr über den neuen Standort, da wir, neben unserem starken Team, den fachlichen und persönlichen Austausch mit den im Data House ansässigen Expertinnen und Experten als einen wesentlichen Treiber für unser starkes Wachstum sehen. Dieses kompetente und innovative Umfeld, vor allem im Bereich der KI, ist für smaxtec als führendes AgriTech-Unternehmen ein rasanter Beschleuniger am Weg zu einer gesunden und klimafreundlichen Milchwirtschaft.“

Konzeption und Eckdaten des Data House

Das Data House wurde nach den Plänen von everySIZE arquitectura limitada, Lissabon und Zinterl Architekten ZT GmbH, Graz errichtet. Das 8.500 m² große Gebäude besteht im Grundriss aus fünf trapezförmigen Bauteilen, die so aneinandergereiht sind, dass Plätze und Wege entstehen. Sie schaffen die Verbindung zum bestehenden Campus und zur Umgebung. Die kompakte Bauweise, LED-Beleuchtung, flexibler Sonnenschutz und smarte Lüftung sparen Energie. Zur Energiegewinnung werden Erdwärme, aktivierte Bauteile, Wärmerückgewinnung aus den Laboren und eine fast 300m² große PV-Anlage genutzt. Über 1.000m² extensive Begrünung von Dachflächen und Terrassen wirken sich positiv auf das Mikroklima aus.

  • 8.500 Quadratmeter Nettoraumfläche, fünf Stockwerke, Tiefgarage, Fahrradabstellplätze
  • Laborflächen, Laborflächen mit büroähnlicher Infrastruktur (z.B. Rechnerlabore und Messlabore ohne spezielle Raumanforderungen) und klassischen Büroflächen
  • nachhaltiges Energiekonzept basierend auf Wärme- und Kältepumpensystem mittels Tiefensonden
  • Gebäude basiert auf dem Siegerprojekt eines internationalen Architekturwettbewerbs des portugiesischen Architekturbüros everySIZE arquitectura limitada

Direkt neben dem Data House ist derzeit das SAL-Building mit dem gleichen Grundrissprinzip in der finalen Bauphase. Ab 2023 zieht dort der Hauptsitz der Silicon Austria Labs GmbH (SAL) und damit Forschung im Bereich elektronikbasierter Systeme (EBS) ein.

Das Data House ist ein Gemeinschaftsprojekt der TU Graz mit der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG. Die Errichtung erfolgte durch die Bundesimmobiliengesellschaft im Auftrag einer gemeinsamen Gesellschaft, an der die TU Graz zu zwei Drittel und die SFG zu einem Drittel beteiligt ist. Die Kosten beliefen sich auf rund 26 Millionen Euro, Mittel kamen auch aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).