FFG stärkt Forschung und Innovation in der Steiermark
Ausgestattet mit einem Rekordbudget von fast zwei Mrd. Euro für Ausschreibungen, programmiert über mehrere Jahre, konnte die FFG im von Krieg, Energie- und Inflationskrise geprägten Jahr 2022 den Innovationsaktivitäten in Österreich ein wichtige Stütze geben. Insgesamt konnten damit im Jahr 2022 Förderzusagen im Gesamtvolumen von 912 Mio. Euro ausgesprochen werden. Ein knappes Viertel davon floss in Infrastrukturprogramme wie den Breitbandausbau. 686 Mio. Euro gingen an Projekte wirtschaftsnaher Forschung und Entwicklung in den Bundesländern. Die im Jahr zuvor erreichte Rekordsumme von 738 Mio. Euro blieb damit außer Reichweite. Dennoch zeigte sich eine ungebremste Nachfrage nach Fördermittel: Etwa ein Fünftel der Förderanträge musste trotz positiver Jurybewertung mangels Deckung abgelehnt werden.
Ein deutlicher Hinweis für einen auch in Krisenzeiten starken Drang der Unternehmen zu Innovationen ist auch die starke Zunahme der Förderungen in den Basisprogrammen. Diese reagieren stärker als andere auf Nachfrageschwankungen und stellen damit einen guten Seismographen für den Grad der Innovationsanstrengungen in der Wirtschaft dar. Die Fördersumme in den Basisprogrammen wuchs gegenüber 2021 um 9 % auf 335,6 Mio. Euro, ihr Anteil an der FFG-Gesamtförderung stieg von 57 % auf 63 %.
Demgegenüber waren die Förderungen in den Strukturprogrammen und den Thematischen Programmen rückläufig. Die Fördersumme in den Strukturprogrammen sackte nach einem Rekordjahr 2021 mit besonders starken COMET-Ausschreibungen erwartungsgemäß ab. Die Förderungen in den thematischen Programmen gaben nach starkem Anstieg mit dem Start des Klimakonjunkturprogramms des Klimaschutzministeriums im Jahr zuvor auch deutlich nach.
Mit 420 Mio. Euro entfallen 62 % der Gesamtfördersumme auf den Unternehmenssektor, darin haben die Großunternehmen mit 33 % leicht die Oberhand über die KMU mit 29 %. Mit je 18 % sind die außeruniversitären Forschungseinrichtungen und die Hochschulen am Gesamtvolumen beteiligt. Das bedeutet für erstere einen deutlichen Rückgang von 23 % im Jahr zuvor, für letztere einen Anstieg von zuvor 14 %.
Im Themenportfolio zeigt sich im Vergleich zum Jahr zuvor eine deutliche Umgewichtung. Die IKT legten als Themenfeld stark zu und sind nun mit einem Förderanteil von 25 % klarer Spitzenreiter. Mit ebenfalls starkem Zuwachs reiht sich der Themenbereich Energie/Umwelt mit 22 % dahinter ein. Der Sektor Produktion – zuvor über Jahr hinweg das Top-Thema – fiel mit 21,5 % Anteil auf Rang drei zurück.
Insgesamt lassen sich Digitalisierung und Nachhaltigkeit als übergeordnete Schwerpunkte im Förderportfolio identifizieren: Die Hälfte der Förderungen gehen an Projekte mit einem starken Digitalisierungsanteil, 64 % der Fördersumme wird in klimarelevante Projekte investiert, wobei sich beide Schwerpunkte zum Teil auch überlappen.
Die FFG unterstützt heimische Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen auch bei der Teilnahme am neuen, 2021 gestarteten EU-Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon Europe. In Summe konnten österreichische Akteure in dem Rahmenprogramm bis Dezember 2022 404 Mio. Euro an EU-Förderungen einwerben.
Ein Viertel der FFG-Förderungen geht in die Steiermark
In der Einwerbung von FFG-Fördermitteln liegt die Steiermark unter den Bundesländern an der
Spitze. Mit 180,8 Mio. Euro lukrierte sie im Jahr 2022 mit 26,4 % ein gutes Viertel aller FFG Förderungen in Österreich.
Die Entwicklung des steirischen Förderanteils über die vergangenen zehn Jahre zeigt die Grafik unten.
- Im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre konnte die Steiermark 27,4 % der FFG Gesamtförderung einwerben.
- In den Jahren 2013, 2016 und 2020 sackte der Förderanteil deutlich unter diesen Durchschnittswert ab. Dies ist dabei vor allem auf die Schwankungen in den Mittelvergaben im COMET-Programm zurückzuführen, die asynchron zum Jahresrhythmus verlaufen und sich ungleichmäßig in den jährlichen Förderbilanzen niederschlagen.
Die Betrachtung der steirischen Performance in den einzelnen FFG-Förderbereichen in den vergangenen Jahren macht dies deutlich:
- In den Strukturprogrammen hatte sich der Anteil der Steiermark am Gesamttopf von 2017 bis 2019 konstant bei knapp 40 % gehalten. 2020 fiel er auf 16,7 %. Im Jahr 2021 mit starker Ausschüttung in COMET sprang der Anteil wieder auf 39 %, 2022 gab er dann auf knapp 34 % nach.
- In den Basisprogrammen erreichte der Anteil der Steiermark an den Gesamtausschüttungen 2017
mit 26,4 % einen Spitzenwert, bis 2020 fiel er auf 19,3 %. In den beiden vergangenen Jahren holte er wieder auf und lag 2022 bei 22,6 %. - Der Anteil in den Thematischen Programmen hatte 2019 mit 32,4 % seinen Höhepunkt und fiel danach wieder auf 28,5 % im vergangenen Jahr.