Green Deal or no Deal
Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl, Bischofsvikar Heinrich Schnuderl, und „Geist & Gegenwart“-Koordinator Herwig Hösele präsentierten heute in Graz das Programm für den diesjährigen Pfingstdialog, der am 1. und 2. Juni zum insgesamt zehnten Mal auf Schloss Seggau stattfindet. Das Generalthema lautet heuer „Green Europe – Deal or no deal?“.
„Im Rahmen der Pfingstdialoge reflektieren wir die großen Fragen unserer Zeit. Die Grüne Transformation ist für die Steiermark eine besondere Herausforderung, da wir ein Industrieland mit besonders energieintensiven Branchen sind. Seit Beginn des Ukraine-Krieges hat das Thema darüber hinaus eine besondere Brisanz bekommen. Umso mehr gilt es, die Energiewende rasch voranzutreiben. Beim diesjährigen Pfingstdialog werden wir den europäischen Green Deal aus den verschiedenen Perspektiven beleuchten und hinterfragen, ob es ein Deal für alle oder nur bestimmte Gruppen ist. Es geht beispielsweise darum, ob der Green Deal auch sozial schwächere Bevölkerungsgruppen berücksichtigt oder die Industriebetriebe, die dabei große Investitionen tätigen müssen, entsprechend begleitet werden“, so Landesrätin Eibinger-Miedl.
Das umfangreiche Programm beginnt am Mittwoch, 1. Juni 2022 um 13.30 Uhr mit der Eröffnung und endet am Donnerstag, 2. Juni 2022 mit dem literarisch-kulinarischen Abend, einem traditionellen Highlight der Pfingstdialoge.
Präsenzveranstaltung mit über 50 Referentinnen und Referenten
Trotz der noch immer schwierigen Rahmenbedingungen wird der Pfingstdialog als Präsenzveranstaltung stattfinden können. Dank der Medienpartner wird bei den meisten Programmpunkten auch eine Teilnahme über Livestream möglich sein. Am spannenden Programm des Pfingstdialogs werden u.a. der frühere deutsche Vizekanzler Sigmar Gabriel, der Schriftsteller Richard David Precht, die Philosophin Lisz Hirn und der mit Nachhaltigkeit betraute Kurienkardinal Peter Turkson teilnehmen. Ökonomische Expertise bringen u.a. WIFO-Direktor Gabriel Felbermayr, Eco-Austria Direktorin Monika Köppl-Turyna und die Umweltökonomin Birgit Bednar-Friedl ein. Insgesamt werden über 50 Referentinnen und Referenten an sechs Panels und sieben Insieme-Gruppen mitwirken.
Im Rahmen des Pfingstdialogs, an dem auch ukrainische Stipendiatinnen und Stipendiaten teilnehmen werden, sollen auch spezielle Signale der Solidarität mit der Ukraine gesetzt werden.
Die Teilnahme von jüngeren und etablierten Wissenschafterinnen und Wissenschaftern unterschiedlicher Disziplinen und Forschungsbereiche ist ein zentrales Merkmal des Pfingstdialogs und seines interdisziplinären Diskurses. Mit Unterstützung des Wissenschaftsressorts des Landes Steiermark und von Sponsoren (insbesondere Steiermärkische Sparkasse und Energie Steiermark) wird ein Teilnahmeprogramm für Wissenschafterinnen und Wissenschafter steirischer Universitäten, Fachhochschulen und Forschungseinrichtungen ins Leben angeboten.
Thematisch wird sich der Pfingstdialog mit grundlegenden Fragen der grünen Transformation beschäftigen, wie der aktuell brisanten Frage der Energiepolitik im Spannungsverhältnis zwischen Nachhaltigkeit und globalen Umbrüchen, Fragen der internationalen Zusammenarbeit, aber auch den komplexen Widrigkeiten und der gesellschaftlichen Diskursfähigkeit zu großen gesellschaftlichen Herausforderungen. Das abschließende Forum Generale wird die Frage aufwerfen, ob ein Green Europe ein New European Way of Life werden kann. In den Insieme-Gruppen werden Wirtschaftsthemen von Circular Economy über Mobilität & Infrastruktur bis zu Green Innovation, das Zusammenspiel von Grüner Transformation und Demokratie, aber auch Bildungsthemen und die sozialen Spannungen in der Gesellschaft diskutiert.
Die „Geist & Gegenwart“-Pfingstdialoge
Die Pfingstdialoge finden in Kooperation von Land Steiermark, federführend vertreten durch Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl, Diözese Graz-Seckau und Club Alpbach Steiermark statt. Sie widmen sich brisanten und grundsätzlichen Fragen der Perspektiven und Entwicklungen Europas und den daraus resultierenden Herausforderungen für Österreich und die Steiermark. So waren u.a. die digitalen Herausforderungen (2019), die ersten Lehren aus der Pandemie (2021), die Beziehungen Europa-USA (2017) oder die europäischen Werte angesichts der Migration, aber auch global erstarkter fundamentalistischer und autoritärer Tendenzen (2015) Generalthemen der letzten Ausgaben.