Die aktuelle Lage in Österreich zeigt, dass Handlungsbedarf besteht: Laut einer Umfrage leben 1,9 Millionen Menschen mit Behinderung im Land, was 25 Prozent der Bevölkerung entspricht. Doch obwohl die rechtlichen Rahmenbedingungen durch die UN-Behindertenrechtskonvention und den Nationalen Aktionsplan Behinderung (NAP II) gegeben sind, bleiben Menschen mit Behinderungen am Arbeitsmarkt stark benachteiligt. Die Erwerbsquote liegt mit 52,6 Prozent deutlich unter dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung, und die Gefahr der Diskriminierung steigt weiter.
Barrieren auf dem Arbeitsmarkt sind vielseitig: Neben baulichen und kommunikativen Hürden sind es vor allem psychologische Vorurteile, die Menschen mit Behinderung den Zugang erschweren. Viele Unternehmen haben zwar positive Erfahrungen mit behinderten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gemacht, doch tief verankerte Vorbehalte und strukturelle Hindernisse bleiben bestehen.
Das Projekt „Work & Inclusion“ möchte genau hier ansetzen. Neben Sensibilisierungsmaßnahmen und der Aufklärung über die Vorteile diverser Teams, bietet SPECIAL PEOPLE konkrete Unterstützung für Unternehmen. Dazu gehört die Entwicklung von inklusiven Personalstrategien, die Anpassung von Arbeitsplätzen und flexible Arbeitszeitmodelle. Der Verein plant außerdem die Einführung eines steirischen „Index of Inclusion“, der verbindliche Standards für Inklusion in Unternehmen festlegt.
Kultur der Offenheit und Wertschätzung
Langfristig strebt das Projekt nicht nur eine Erhöhung der Beschäftigungsquote von Menschen mit Behinderung an, sondern auch eine Kultur der Offenheit und Wertschätzung in Unternehmen. Mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit, Inklusion und Diversität bietet „Work & Inclusion“ sowohl für Unternehmen als auch für die Gesellschaft eine Chance, ökonomische und soziale Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen.
Sonja Pichler, Obfrau von SPECIAL PEOPLE, betont: „Inklusion ist nicht nur ein Menschenrecht, sondern auch eine Chance für Unternehmen, ihre soziale Verantwortung zu übernehmen und gleichzeitig wirtschaftlich zu profitieren. Wir laden alle Unternehmen ein, sich uns anzuschließen und gemeinsam eine inklusive Zukunft zu gestalten.“