Innovation: Mikrofone, die Fluglärm verringern
Ziel ist es, die Gesamtleistung von Flugzeugen deutlich zu steigern. Diese Technologie wird in weiterer Folge auch im gesamten Automobilsektor einsetzbar sein.
Im Projekt AEROMIC entwickeln ForscherInnen innovative Sensortechnologien für aeroakustische Messungen. Diese Sensoren basieren auf mikroelektromechanischen Systemen (MEMS), das sind Mikrochips, bestehend aus mechanischen Teilen und elektronischen Schaltungen. Bei Silicon Austria Labs am Standort Villach wird im hauseigenen Reinraum an solchen Technologien geforscht. Im konkreten Projekt werden innovative MEMS-Mikrofone auf der Flugzeugoberfläche angebracht, welche aerodynamische Messungen sowohl im Windkanal als auch im Flugtest ermöglichen. Dadurch können Lärmemissionen reduziert und die Gesamtleistung von Hochgeschwindigkeitsfahrzeugen wie Flugzeuge, Hubschrauber, Hochgeschwindigkeitszüge oder Kraftfahrzeuge verbessert werden. Die fortschrittliche Methode der aeroakustischen Messungen kann daher den Entwicklungsfortschritt in der Luftfahrt und im Automobilsektor beschleunigen.
Gerade im Zuge der COVID-19-Pandemie ist der Flugverkehr sehr unter Druck geraten. SAL sieht besonders jetzt die Chance, den Flugverkehr intelligenter, grüner und nachhaltiger zu machen: „Das Ziel von AEROMIC ist es, eine schlüsselfertige, schnell anwendbare Lösung für aeroakustische Messungen bereitzustellen, die deutliche Auswirkungen auf führende Branchen in der EU, wie z.B. Luftfahrt, Automobil- und Windenergie haben dürften. Zusätzlich können wir so auch die Wettbewerbsfähigkeit der EU stärken“ ist Lixiang Wu, Projektleiter bei SAL, überzeugt.
Erstes von SAL koordiniertes EU-Projekt
Das AEROMIC-Projekt ist das erste EU-Projekt, das von SAL als Konsortialführer koordiniert wird. Im Rahmen des Horizon 2020 Clean Sky 2 Programms, das sich leise, saubere Luftfahrt mit weniger CO2-Emissionen zum Ziel gesteckt hat, ist es das einzige Projekt im MEMS-Bereich. Das Projekt ist ein Vorzeigebeispiel für die Kompetenzen der Forschungsgruppe Microsystem Technologies bei SAL in Villach. Gerald Murauer, Geschäftsführer von SAL: „Das Projekt ist ein Qualitätsstempel für die Arbeit der Forschungsgruppe. Gleichzeitig gibt es SAL die Möglichkeit, zu Innovationen in der Luftfahrtforschung beizutragen und einen Fußabdruck in der Forschungs-Community zu hinterlassen.“
Europäische Projektpartner
Das AEROMIC-Konsortium besteht aus sechs Partnern aus vier europäischen Ländern, darunter Österreich, Deutschland, Spanien und Norwegen, was diesem Projekt eine wirklich europäische Dimension verleiht. Darüber hinaus besteht das Konsortium aus einem Forschungsinstitut (SAL aus Österreich), zwei KMU (Vectoflow aus Deutschland, USound aus Österreich) und drei Universitäten (TU Berlin aus Deutschland, UC3M aus Spanien und NTNU aus Norwegen). Die Projektkoordination übernimmt SAL. Darüber hinaus werden Airbus und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) die Projektpartner beraten und betreuen.
Mehr über AEROMIC erfahren Sie hier: http://aeromic-cleansky.eu
Dieses Projekt wird von Clean Sky 2 Joint Undertaking (JU) finanziert. Die JU wird vom Forschungs- und Innovationsprogramm „Horizont 2020“ der Europäischen Union und von anderen JU-Mitgliedern von Clean Sky 2 unterstützt.
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