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10. Oktober 2022

Leise Autos sichtbar machen

Das COMET-Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung (VRVis) verbindet Simulationsmethoden und Expertenwissen um Lärmverschmutzung zu senken.
Die Intensität der vibrierenden Teile werden farblich dargestellt, damit die Lärmquellen visuell leichter erfasst werden - blau ist wenig vibrierend bis rot stark vibrierend.

Die Ingenieurinnen und Ingenieure der Automobilindustrie arbeitet stetig daran, Kraftfahrzeuge effizienter, nachhaltiger und auch leiser zu entwerfen. Zahlreiche Komponenten spielen bei diesem Prozess mit, beispielsweise unterschiedlich vibrierende mechanische Motorteile, die durch ihre Vibrationen Körperschall und somit Lärm erzeugen. Um das Lärmproblem zu lösen, müssen mehrdimensionale Szenarios, komplexe Systemkomponenten und ihr Zusammenspiel analysiert werden – ein mühsamer und zeitaufwändiger Prozess, der den Vergleich von vielen statischen Diagrammen erfordert. Doch in der hochtechnologisierten Automobilindustrie, die mit zusehends immer größer werdenden, komplexen und teilweise unvollständigen Simulationsdaten arbeitet, wird dies laufend herausfordernder. Hunderte bis tausende Parameter fließen in die Simulation und allein die Entwicklung oder das Design eines Verbrennungsmotors ein. Eine – für den Menschen – schier unüberschaubare Datenmenge.

Lärmquellen identifizieren

VRVis ist ein langjähriger Wissenschaftspartner der österreichischen AVL List GmbH, die auf Entwicklung von Antriebssystemen spezialisiert ist. VRVis erforscht Methoden, wie Simulation, Visualisierung und Analyse in einen einheitlichen Workflow gegossen werden können, der den Branchenexpertinnen und -experten hilft, rasch und intuitiv an die für ihre Arbeit wichtigsten Informationen aus den Daten zu kommen.

COMET

Sternstunden der Forschung

Visual Computing unterstützt die Autoindustrie

Das Design eines Motors ist ein komplexer technischer Ablauf, der viele Variablen berücksichtigen muss – Lärmdesign ist dabei nur eine von vielen. Strenge Vorschriften zum Lärmschutz und zum akustischen Komfort sollen die Geräuschbelastung niedrig halten. Bei der NVH-Analyse (Noise Vibration Harshness) werden alle KFZ-Teile genau auf ihre Vibrationsfähigkeit untersucht. Ist diese zu hoch, wird zu viel Körperschall erzeugt, was zu Lärm führt.

Hier setzt die Arbeit der Ingenieursteams an: Es müssen entweder Möglichkeiten gefunden werden, welche diese Vibrationen dämpfen oder die Einzelteile müssen überhaupt anders entworfen werden. Basierend auf der VRVis Forschung im Bereich ‚Visual and Simulation Analytics‘ entwickelte AVL List ein interaktives System mit welchem die Ingenieursteams nun deutlich einfacher und effizienter die komplexen Daten untersuchen und dadurch rasch die problematischen Komponenten identifizieren können. Dieser Ansatz hilft der Industrie, die neu aufkommenden und strengeren Lärmauflagen leichter zu berücksichtigen und den time-to-market zu beschleunigen. Dadurch trägt Visual Computing bei, KFZs zukunftstauglich, aber vor allem umwelt- und benutzerfreundlicher zu machen.