Deshalb steht Indien in den kommenden Jahren besonders im Fokus der heimischen Wirtschaft.
Im Rahmen der Auftaktveranstaltung auf der Grazer Murinsel wurde der neue Fokus des ICS-Internationalisierungscenter Steiermark über 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Politik, Wirtschaft und Forschung u.a. durch den indischen Botschafter in Österreich, HE Jaideep Mazumdar, den österreichischen Wirtschaftsdelegierten aus New Delhi, Hans-Jörg Hörtnagel sowie die steirischen Unternehmen Komptech, P&P Industries und Münzer Bioindustrie, die bereits über Indienerfahrung verfügen, vorgestellt.
Komplex und vielversprechend
Das Fazit der anschließenden Diskussion: Indien ist ein komplexer, aber natürlich vielversprechender Exportmarkt und Investitionsstandort. Darüber hinaus ist er auch als Innovations- und Technologiepartner, im Bereich der Ausbildung und Mitarbeiterrekrutierung wie auch als touristischer Quellmarkt strategisch wichtig.
Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl, die die erste steirische Wirtschaftsmission nach Indien im März 2024 anführen wird, zum ICS-Fokusprogramm: „Indien ist ein riesiges Land mit enormer wirtschaftlicher Dynamik, in dem einige steirische Unternehmen bereits erfolgreich tätig sind. Das große schlummernde Potenzial wollen wir in den kommenden Jahren heben und weitere heimische Betriebe beim Eintritt in den indischen Markt unterstützen. Die persönlichen Kontakte im Rahmen unserer Wirtschaftsmission sind dafür ein wesentlicher Schlüssel.“
Josef Herk, Präsident der Wirtschaftskammer Steiermark, sieht „angesichts der geopolitischen Veränderungen und der enormen Dynamik Indiens sehr viel Potential für steirische Betriebe. Über die vergangenen 20 Jahre hin hat die Steiermark die USA – heute zweite Exportdestination unseres Bundeslands – erobert, und nun gilt es in Bezug auf den Hoffnungsmarkt Indien aktiv zu werden. Die AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA der Wirtschaftskammern mit dem Außenwirtschaftscenter in New Delhi wird diese Initiative sicherlich bestens begleiten und unterstützen.“
Die Industriellenvereinigung Steiermark sieht in dem Indien-Fokus eine richtige Maßnahme, zur richtigen Zeit. IV-Geschäftsführer Gernot Pagger sieht in dem Markt „eine große Herausforderung auch für größere und bereits in anderen Überseemärkten sehr erfolgreiche steirische Unternehmen. Indien ist riesig und birgt enormes Potential, einen Markteinstieg im Vorbeigehen wird es dort aber nicht geben. Eine Bündelung der Anstrengungen und eine Fokussierung auf den Sub-Kontinent ist daher wichtig“.
ICS-Aufsichtsratsvorsitzender Jürgen Roth sieht das ähnlich, ergänzt aber: „Auf den ersten Blick scheint Indien in erster Linie für Großunternehmen interessant, aber die Erfahrungen auf anderen Überseemärkten zeigen, dass bei entsprechender Fokussierung auch KMU im Technologiebereich und mit Spezialprodukten auf großen, schwierigen Märkten reüssieren können. Ich erwarte mir in Bezug auf Indien ähnliche Entwicklungen“. Als Vorstandsmitglied bei CINT kann Roth zudem berichten, dass Expats aus Indien die größte betreute Fraktion darstellen. Somit sind diese auch als Fachkräfte von großer Bedeutung für die steirischen Betriebe.
Karl Hartleb, Geschäftsführer des ICS, betont seitens der Organisatoren des Indien-Fokus: „Weder kennt uns jemand in Indien, noch warten die 1,4 Mrd Bewohnerinnen und Bewohner des Landes auf uns. Aber das ist anfangs in jedem Überseemarkt so, daher ist der erste gemeinsame Schritt mit dem Fokusprogramm so wichtig. Und die Maxime einmal ist keinmal gilt natürlich besonders für Indien, daher darf ich Ihnen schon heute ankündigen, dass wir dort nachhaltig tätig sein werden und gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern der steirischen Exportwirtschaft on Indien sehr spezifische Unterstützungsangebote machen werden“.
Im Rahmen des neuen Länderschwerpunkt widmet sich das ICS in den nächsten drei Jahren dem Land Indien als der am stärksten wachsenden Volkswirtschaft unter den G20 Staaten. So ist das BIP des Subkontinents 2022 um beachtliche 7,3 % gewachsen – damit wurde das COVID-19-Pandemie bedingte Tief in beeindruckender Weise überwunden. Die Wirtschaft befindet sich nun auf einem überaus positiven Wachstumspfad, mit Wachstumsraten von über 6% im Jahr 2023 und den Folgejahren. Diese Dynamik wird in erster Linie von einem wiedererstarkten Privatkonsum, einem enormen Investitionsprogramm der Regierung und Unternehmensmodernisierungen getragen.
Christina Ulrich, Projektleitung Indien Fokusprogramm, lädt alle steirischen Firmen, aber auch Forschungs- und Bildungseinrichtungen ein: „Werden Sie Teil des neuen Indien Netzwerks des ICS in der Steiermark und profitieren Sie vom Austausch mit Branchenkolleginnen und -kollegen, Markt-Insidern und Expertinnen und Experten und nutzen Sie unsere Qualifizierungsangebote und Services“.
Von 9. bis 16. März 2024 findet die steirische Wirtschaftsreise nach Bengaluru und Delhi unter der Leitung von Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl statt. Anmeldungen zur Marktsondierungsreise sind ab sofort möglich.