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16. April 2020

Künstliche Intelligenz, die unter die Haut geht

Das Start-up medaia GmbH (=MEDicalArtificialIntelligenceApplications) beweist, wie tief die heimische Gründerszene schon in das Thema Künstliche Intelligenz eingetaucht ist.
SkinScreener
Der SkinScreener im Einsatz.

Die App „SkinScreener“ ermöglicht mit Hilfe von künstlicher Intelligenz Hautveränderungen frühzeitig zu erkennen.
Die Steirische Wirtschaftsförderung SFG gibt dem innovativen Start-up als Venture Capital Investor den nötigen finanziellen Rückenwind und ist als Mitgesellschafterin mit an Board.

Früherkennung ist das Um und Auf

Mit einer Wahrscheinlichkeit von über 20 % erleidet jeder Mensch einmal in seinem Leben eine bösartige Hauterkrankung. Eine rechtzeitige Früherkennung von Hautveränderungen beeinflusst die Heilungschancen maßgeblich. Und hier setzen die Gründer der medaia GmbH – der Hautfacharzt Dr. Michael Tripolt sowie andere Ärzte – mit ihrer App „SkinScreener“ an. „Wir haben weltweit die erste App entwickelt, welche mittels Künstlicher Intelligenz frühzeitig Hauttumore erkennt und die smarte Ergänzung zur empfohlenen jährlichen hautfachärztlichen Untersuchung darstellt.“, so Tripolt. Praktisch funktioniert das so, dass man die betroffene Hautstelle mit der Handykamera fotografiert und die App zeigt über ein einfaches Ampelsystem die Risikostufe an. Der Algorithmus für die App wurde in den letzten Jahren entwickelt und im Rahmen einer umfangreichen medizinischen Studie überaus erfolgreich getestet. Die Zuverlässigkeit der Erkennung einer Hautveränderung liegt beim „SkinScreener“ bei über 90%. Aktuell befindet sich die App im Zulassungsprozess als Medizinprodukt.

Weltweiter Vorreiter

Die Detektion von Hautveränderungen in nahezu Echtzeit unterstreicht die Vorreiterrolle der Steiermark im Bereich Künstliche Intelligenz und deren Stellenwert als potentiellen zukünftigen Erfolgsfaktor. Mit einer SFG-Finanzierung im Rücken heißt es für steirische Start-ups „Leinen los!“. Im Rahmen des Finanzierungsprogramms „Venture Capital für DurchstarterInnen“ investiert die SFG bis zu 1,25 Millionen Euro Eigenkapital in innovative steirische Start-ups mit hohem Wachstumspotenzial.

Dazu SFG-Geschäftsführer Christoph Ludwig: „Die Steiermark ist in Teilbereichen der Künstlichen Intelligenz schon sehr gut aufgestellt, aber viele Nischen könnten noch besetzt werden. Wir werden dazu die erforderlichen Rahmenbedingungen schaffen. Der Bedarf junger Unternehmen nach Eigenkapital steigt, darauf reagieren wir. Als Steirische Wirtschaftsförderung unterstützen und begleiten wir gezielt innovative Gründungen in der Steiermark und beweisen damit unsere Rolle als Vorreiter im Start-up-Ökosystem.“

Anfang Februar 2020 hat die medaia GmbH ihren ersten Firmenstandort bezogen: Da die Nähe zur Med Uni Graz und zum LKH-Univ. Klinikum Graz ein wesentlicher Faktor ist, ist das ZWT Graz – ein Gemeinschaftsprojekt von Med Uni Graz und SFG – der optimale Standort für das junge Unternehmen.