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1. Juli 2021

RCPE: Der Wirkstoff allein löst das Problem nicht …

Derzeit ruhen die Hoffnungen zur nachhaltigen Bewältigung der Corona-Krise auf dem möglichst raschem Finden geeigneter Wirkstoffe zur Behandlung von Erkrankten sowie zur vorbeugenden Impfung.

Mit der am RCPE entwickelten „High-Speedtechnologie“ kann die Produktion neuer Wirkstoffe massiv beschleunigt werden.

„Das RCPE hat die Technologie, einen Wirkstoff schnell und in großen Mengen produzieren zu können. Daher planen wir auch – in Ergänzung zur bereits in Betrieb befindlichen Pilotanlage am Grazer RCPE-Standort – die Errichtung einer GMP-konformen Produktionsstätte“, berichtet Prof. Johannes Khinast, Professor an der TU Graz und Geschäftsführer sowie wissenschaftlicher Leiter des K1-Forschungszentrums
RCPE.
„Derzeit laufen weltweit viele Studien auf Basis existierender Medikamente bzw. bekannter Wirkstoffe, die gegen das Coronavirus helfen sollen wie bspw. Remdesivir, Faviparivir, Chloroquine, Hydroxychloroquin, Camostat Mesylate etc. Sobald ein geeigneter Wirkstoff gefunden wird, wird es einen enormen Bedarf geben, die Therapien bzw. Anwendung allen Personen zugänglich zu machen – dann müssen in kürzester Zeit viele Millionen von Dosen für Millionen von Betroffenen europa- und weltweit produziert werden. Mit der von uns entwickelten und auf ‚Continuous Manufacturing‘- Verfahren basierenden ‚High-Speed-Technologie‘ kann man die Produktion massiv beschleunigen“,
berichtet Johannes Khinast.

Herstellung von „Notfall-Medikamenten“ innerhalb kürzester Zeit

Die international führenden Pharmaproduktions- Experten Prof. Khinast und Prof. C. Oliver Kappe, Professor an der Universität Graz und wissenschaftlicher Leiter des Bereiches CC FLOW am RCPE, verweisen auf die mehr als sechs Jahre dauernde Entwicklungszeit, die es nun ermöglicht, eine GMP-konforme Produktionsstätte noch im Laufe dieses Jahres zu errichten. Prof. Kappe: „Wir sind extrem flexibel. Auch die Kombination der Wirkstoffsynthese und der folgenden Produktionsschritte wäre an einem Standort vereint. Mit dieser neuen Produktionsstätte könnten wir nicht nur zur Bewältigung der Corona-Krise Wesentliches beitragen, sondern auch für künftige mögliche Epidemien gut gerüstet sein.“ Das RCPE lanciert deshalb die Etablierung einer „österreichischen Pharmaproduktionsfirma, die exklusiv zur schnellen Herstellung großer Mengen an Notfall-Medikamenten genutzt werden kann – etwas, was nirgendwo sonst im öffentlichen Umfeld zugänglich ist.“

Investitionsvolumen: 30 bis 35 Millionen Euro

Ein solches Produktionszentrum kann mit einem Budget von 30 bis 35 Millionen Euro in einem Zeitraum von sieben bis neun Monaten aufgebaut werden und bis zu zwei Million Patientinnen und Patienten mit entsprechenden Medikamenten versorgen. „Deshalb ist es wichtig, sofort mit der Umsetzung zu beginnen, damit wir so schnell wie möglich bereit sind“, berichtet Johannes Khinast über die ersten Umsetzungsschritte. Die Gespräche mit
den RCPE-Partnern, Bund, Land und EU laufen vielversprechend.

Khinast und Kappe abschließend: „Wir haben die Kapazität und Manpower, um all das umzusetzen.“ Die neue Infrastruktur wird komplett neutral aufgebaut sein; alle verfügbaren Wirkstoffe können unabhängig von den erstellenden Pharmafirmen evaluiert werden. Prof. C. Oliver Kappe ist international führender Forscher und arbeitet u.a. für und mit der Bill & Melinda Gates-Foundation zusammen. Prof. Johannes Khinast ist Konsulent internationaler Pharmafirmen und in seinem Fachgebiet einer der etabliertesten Forscher weltweit.

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