Axis: Pilotentraining next level und 100 Millionen Euro Auftragsvolumen

Die Axis Flight Training Systems GmbH im südsteirischen Lebring baut Flugsimulatoren der neuesten Generation. Jüngster Meilenstein: der 10-Millionen-Euro-Simulator eines King-Air-Forschungsflugzeug. Mit weiteren neuen Typen will man den Markt aufbrechen und völlig neue Wege gehen.
F&E Investitionen Luftfahrt
Standort: Lebring
Beschäftigte: 100
Förderungsaktion: Wachstums!Schritt

Dieses Erfolgsunternehmen verleiht Flügel – ohne dabei abheben zu müssen! Axis Flight Simulation hat seinen Sitz im südsteirischen Lebring und wurde vor 20 Jahren gegründet um die nächste Generation der Full-Flight-Simulatoren zu bauen. Heute wird das Unternehmen von Niall Olver und Chrstian Theuermann geleitet. Der Betrieb ist ein Paradebeispiel für jene Unternehmen, die von der SFG umfangreich unterstützt und gefördert werden, wie mehrere Beispiele belegen: aktuell läuft die Förderung Wachstums!Schritt, in der Projektrealisierung ist weiters Top!Job. Außerdem wurde bei Ideen!Reich für die Entwicklung und Implementierung der IPR Strategie und Roadmap für die NextGen-Flugsimulatoren eingereicht. Auch den Steiermark!Bonus hat Axis erhalten.

„Einfach formuliert: Wir bauen Simulatoren für das Pilotentraining“, so Michaela Froelich, Commercial Director bei Axis. Die Produkte reichen inzwischen vom Schulungstrainer bis zum kompletten Flugsimulator. Dabei übertreffen die Produkte die internationalen Qualitätsanforderungen von EASA, FAA und ICAO. Es werden vom Unternehmen neue Maßstäbe in den Bereichen Verfügbarkeit und Effizienz gesetzt und vor allem: Es wird das realistischste Simulationserlebnis ermöglicht. „Dadurch, dass wir Gesamtflugzeugmodelle selbst entwickeln und Testpiloten haben, können wir ganzheitliche Flugdatenpakete erstellen die dann von den Piloten im Simulator quasi mit deren technischen Abnahme vervollständigt werden“, erklärt Froelich.

Axis wagt es stets, neue Wege zu gehen und schreibt sich zurecht das Ziel Innovation auf die Fahnen. Entwickelt wurde etwa das „Force-Feedback-System für Flugsteuerung“. Dieses sichert eine bessere Wiedergabetreue bei geringerem Stromverbrauch. Hinzu kommt, dass die selbst hergestellten Flugzeuginstrumente in Funktion und Aussehen den Originalinstrumenten entsprechen, selbst jedoch preiswerter und langlebiger sind. Ebenso von Bedeutung: Axis entwickelt im Bereich der Flugausbildungstechnologie Ansätze, die Simulatoren noch realistischer, benutzerfreundlicher und kosteneffizienter machen. Davon profitiert letzten Endes auch der Betreiber enorm.

Meisterstück King Air

Ein wahres Meisterstück hat Axis vor wenigen Wochen präsentiert: ein Forschungsflugzeug der Marke King Air wurde als detailgetreuer Simulator nachgebaut. Der Auftragswert beläuft sich dabei auf zehn Millionen Euro! Das angesprochene Modell ist ein Flugsimulator der höchsten Qualitätsstufe, dem sogenannten Level D. Damit können die Piloten realitätsnah und entsprechend allen Berufsanforderungen trainieren. Der Simulator verhält sich dabei genau gleich wie das Flugzeug, die Hardware im Cockpit ist eine exakte Nachbildung. Trainingsmöglichkeiten, die mit nichts zu vergleichen sind. Das besondere am King Air Modell: Von vielen Flugzeugherstellern werden Daten für die Fertigung von Simulatoren zur Verfügung gestellt. Für den Typ King Air war das bis dato aber nicht der Fall. Also hat Axis einen völlig neuen Weg beschritten, wie Froelich erklärt: „Wir mieten uns ein Flugzeug und bauen in dieses Messinstrumente und Sensorik-Instrumente ein, führen Testflüge mit Testpiloten durch und zeichnen die Daten auf. Diese Daten werden dann in unseren Simulator eingebaut. Mit dieser Methode könnte man jedes Flugzeug detailgetreu nachbauen.“

Neue Wege beschreiten

Ein weiterer Schritt sind sogenannte Flugtestkampagnen. Hierbei geht es darum, Simulatoren für Flugzeuge zu bauen, deren Daten bisher nicht verfügbar und dadurch nicht für einen Simulator umsetzbar waren. Froelich: „Darauf will die Axis in Zukunft einen Schwerpunkt legen. Wir können dann Simulatoren für Flugzeuge entwickeln, auf deren Daten man bisher nicht zugreifen konnte. Damit brechen wir den Markt auf und können völlig neue Wege beschreiten.“ Mit dieser Methode will man auch am internationalen Markt noch mehr Erfolge erzielen. „Wir bekommen eine sehr positive Rückmeldung vom Markt. Unser Auftragsbestand beläuft sich aktuell auf circa 100 Millionen Euro. Dabei haben wir Aufträge und Anfragen für den amerikanischen und asiatischen Raum.“

Nicht nur am internationalen Markt will die Axis wachsen, auch betriebsintern. Das Personal soll um bis zu 15 Prozent aufgestockt werden. „Wir suchen nach Technikern und Technikerinnen, aber auf Personal für Softwareentwicklung, Mechatronik, Lackierung, Zerspannungstechnik oder ID-Administration“, so Froelich.