Greenhive: Ein Roboter als Weinbauer
Die Idee kamen Unternehmensgründer Robert Kögl-Rettenbacher 2016. Er ist selbst Weinbauer und wusste um die aktuellen Probleme im Weinbau: Überschwemmungen, Ernteausfälle und das Sicherheitsrisiko, die steilen Hänge der Südsteiermark zu befahren, sind Herausforderungen eines jeden Winzers. Als Elektrotechniker verfügte Kögl-Rettenbacher über einschlägiges Fachwissen und entwickelte die ersten Prototypen. Der Name Greenhive steht assoziativ für einen Bienenschwarm: Statt eines großen kommen mehrere kleine Roboter zum Einsatz, die quasi im Schwarm den Pflanzenschutz ausfahren. Die Leichtigkeit der Roboter im Vergleich zu konventionellen Traktoren reduziert die Bodenverdichtung und hält so das Wasser in den Feldern. In Folge kann der Boden mehr Stickstoff speichern und CO2 absorbieren, die Gefahr von Hochwasser und Überschwemmungen wird geringer. „Zudem produzieren wir einen Gutteil des Stroms für die Roboterbatterie selbst mit Photovoltaik“, ergänzt Kögl-Rettenbacher.
Eine Maschine als Multitalent
Die Greenhive-Roboter befahren bereits die Hänge vom Demeter Weingut Tement und dem südoststeirischen Weingut Fischer. Auch im Burgenland sind sie bereits im Einsatz. Aufgrund der extremen Steillagen hat besonders der Weinbau an der deutschen Mosel und in Frankreich hohes Marktpotenzial.
KI unterstützt steirische Weinbauern
Auch KI biete vielseitige Ansätze für eine Weiterentwicklung der Technologie für den Wein- und Obstbau. Neben der Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln könnte die Software in Zukunft auch den Daten aus dem Boden sammeln bzw. analysieren und somit wertvolles landwirtschaftliches Wissen generieren. Zurzeit optimiert das Start-up die Software, um für Problemsituationen wie das Abrutschen des Roboters am Hang besser gerüstet zu sein.
Zusammen mit der SFG und dem Förderungsprogramm Ideen!Reich wurde heuer die Produktendphase bei Greenhive erreicht und die Hardware des Roboters, vom Prototypen erfolgreich zu einem förderfähigen Produkt, ausgestattet mit einem CE-Prüfzeichen, weiterentwickelt. Die Serienproduktion startete im Herbst 2024.
Laura Lukas (FH JOANNEUM)