Partl-Krainer: „Handwerk und Menschen kennenlernen“
Bevor René Perl die Partl-Krainer GmbH in Pölfing-Brunn übernahm, arbeitet er dort an allen Arbeitsstationen mit. Den künftigen Betrieb profund kennenzulernen, empfiehlt er auch anderen Übernehmern – genauso, wie den Übergabeprozess von einem Profi begleiten zu lassen. Unterstützung bietet die SFG-Förderung „Weiter!Führen“.
Auf der Suche nach neuen Herausforderungen war René Perl schon immer. Nach seiner Meisterprüfung absolvierte der gelernte Werkzeugmacher die HTL Maschinenbau als Abendschule. Später zeichnete er lange Jahren für einen Produktbereich bei Roto Frank Austria in Kalsdorf verantwortlich. „2019 wollte ich mich beruflich weiterentwickeln und dachte daran, selbst ein Unternehmen zu leiten.“ Der Unternehmensberater Bernd Oswald vermittelte den Kontakt zu Johannes Partl, dessen Isoliergewerbebetrieb zur Übernahme anstand.
„Mein Ziel, war, sowohl Handwerk, als auch Menschen wirklich gut kennenzulernen, bevor ich die Firma übernehme.“René Perl, Partl-Krainer
„Es war auf Anhieb Sympathie auf beiden Seiten“, berichtet Perl. Schon beim zweiten Treffen sprach man über konkrete Modalitäten. Schnell entschied sich Perl dafür, im Betrieb an der Basis mitzuarbeiten: „Mein Ziel, war, sowohl Handwerk, als auch Menschen wirklich gut kennenzulernen, bevor ich die Firma übernehme.“ Die Mitarbeiter selbst wussten zu diesem Zeitpunkt freilich noch nicht, dass sie gerade ihren künftigen Chef einschulten. „Das haben wir erst später kommuniziert, als alles unter Dach und Fach war. Nach einem gewissen Überraschungsmoment haben die Neuigkeit aber alle gut aufgenommen.“
Seit nunmehr drei Monaten segelt Partl-Krainer mit neuem Kapitän. „Derzeit geht es für mich vor allem darum, Kundenvertrauen zu gewinnen. Das Geschäft muss mir in Fleisch und Blut übergehen.“ Der Betrieb beschäftigt sich mit Wärme- und Kälteisolierungen sowie Brandabschottungen und setzt dabei Materialien wie Aluminium, Kunststoff, Kautschuk oder Mineralwolle ein. Unabdingbar im Übernahmeprozess sei die Beratung durch Bernd Oswald gewesen, berichtet der Neo-Boss. „Man braucht einen Profi zur Abwicklung, sonst wird es schwierig. Egal ob rechtlich, finanziell oder fachlich – einen Betrieb fortzuführen, heißt von 0 auf 100 zu schalten.“
Sigrid Gaisch-Faustmann
