Schaffer Holz: Da spielt die Musi‘!

Das Unternehmen hat sich auf sogenanntes Starkholz spezialisiert. Das sind Bloche ab 50 Zentimetern Durchmesser, also sehr dicke Stämme. Dafür braucht es ein spezielle Technik des Sägens, nämlich eine Bandsäge. Eine Säge mit endlosem Sägeblatt, das über Rollen läuft. So ein Spezialist ist SCHAFFER Holz. Angefangen 1914 als ganz normales Sägewerk, liefert das Familienunternehmen heute unter anderem hochwertigste Hölzer für den Möbelbau, Fensterrahmen und sogar den Instrumentenbau. Klavierbauer in der ganzen Welt werden mit dem Holz von SCHAFFER beliefert. Es kommt als Klangkörper im Klavierboden zum Einsatz und sorgt für ein besonderes Klangvolumen. Warum das so ist, erklärt Prokurist Lambert Sattler: „Das Nadelholz aus unserer Region hat jene Eigenschaften, die die Instrumentenbauer für die Fertigung ihrer Instrumente sehr schätzen. Geeignet dafür ist nur feinfasriges Schnittholz mit engen Jahrringen und frei von holztypischen Merkmalen wie Äste, Harzgallen und Ähnlichem. Es gibt weltweit nur wenige Regionen, wo das Holz diese Anforderungen für eine optimale Klangausbeute erfüllt.“

Automatisiertes Sägewerk

SCHAFFER Holz setzte schon in den 1990er-Jahren auf die Bandsägetechnik und war darin Pionier in der Region. So weit, so beeindruckend. Das Problem: Ein Großteil der heute verwendeten Technik stammt noch aus dieser Zeit. „Das bedeutet gebrochene Produktionsprozesse, mit hohem Personal- und Logistikaufwand und das in offenen Hallen, was gerade im Winter sehr herausfordernd ist“, erklärt Lambert Sattler. „Wir wollen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein modernes, attraktives und sicheres Umfeld schaffen und setzen dabei auf modernste, flexible und hoch effiziente Technik.“ Das bedeutet konkret ein automatisiertes Sägewerk, bei dem auf der einen Seite der Holzbloch hinein und auf der anderen Seite das fertig geschnittene und sortierte Schnittholz wieder herauskommt. Natürlich ist das nicht ganz so einfach, wie es sich anhört. Am Anfang steht ein 3D-Scan des Bloches, mit dessen Hilfe der optimale Schnitt für die höchste Mengenausbeute errechnet wird. „Letztlich entscheidet aber immer der Mensch, ob der Schnitt so erfolgt oder ob dieser Vorschlag zugunsten einer höheren Wertausbeute overruled wird “, so Lambert Sattler. Die Produktionsanlage arbeitet mit zwei Blockbandsägen, die im Parallelbetrieb in Kombination mit Nachschnittkreissägen arbeiten. Das Schnittholz wird dann an einer Schrägetagensortierung nach Qualität und Dimension sortiert. Danach erfolgt die Paketierung unter wahlweiser Verwendung eines Sprühkanals zum Bläueschutz sowie einer automatischen Lattenlegung und Paketbindeeinrichtung.

Nachhaltigkeit eingeplant

Mit all diesen Investitionen einher geht eine massive Produktionssteigerung von 110.000 auf etwa 150.000 Festmeter Einschnittmenge pro Jahr. Was Lambert Sattler besonders wichtig ist: „Trotz der großen neuen Produktionshalle mit 5500 m² Dachfläche und knapp 5000 m² Lager- und Manipulationsflächen kommt es zu keiner neuen Bodenversiegelung, weil die neue Anlage auf dem bereits vorhandenen Werksgelände gebaut wird.“ Übrigens erstellt SCHAFFER Holz etwa ein Drittel seines benötigten Strombedarfs mit einer 866 kWp und einer weiteren 495 kWp Photovoltaik-Anlage selbst her. Auch wird die innerbetriebliche Logistik so umgestellt, dass die Radlader vom Rundholzlager zur Produktionsanlage nicht mehr die viel befahrene Bundesstraße queren müssen und so Unmengen an Treibstoff eingespart wird. Die Anlage wird spätestens 2025 im Vollbetrieb sein und dann wird es mehr denn je heißen: SCHAFFER Holz macht das Beste aus jedem Stamm.