SFG-Impulszentren: Erfolg zu mieten
Vielen ist das Wort „Impulszentrum“ bekannt – was genau verbirgt sich hinter dem Begriff?
Impulszentren forcieren die Ansiedlung von GründerInnen und Unternehmen mit ähnlich gelagerten Schwerpunkten an einem regionalen Standort. Die Schwerpunkte sind abgestimmt auf die Stärkefelder der jeweiligen Region, insbesondere auf die spezifischen Forschungsaktivitäten. Wir errichten eine optimale Infrastruktur, unterstützen aktiv Innovation und vernetzen die F&E-Einrichtungen mit den Unternehmen im Zentrum und bestehenden regionalen Betrieben. Dadurch setzen wir direkte Impulse für die Region. In den letzten Jahren wurden/werden nach Möglichkeit Impulszentrenprojekte durch den „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) aus den zusätzlichen Mitteln von REACT-EU kofinanziert.
Das Impulszentrum Niklasdorf legt seinen Schwerpunkt auf „Material, Oberflächen und Werkstofftechnik“. Jetzt erweitern wir das Zentrum um den Materials Innovation Hub und errichten zusätzliche Flächen für Startups und KMU, schaffen also Raum für Forschung und technische Innovation.
Junge Unternehmen erhalten im Zentrum Zugang zu wertvoller Infrastruktur und profitieren gleichzeitig vom Netzwerk am Standort. Man nutzt also nicht nur Geräte gemeinsam, sondern kann auch vor Ort Forschungskooperationen oder Wissenstransfer starten oder sich mit anderen Impulszentren, der SFG, den Clustern, COMET-Zentren sowie den Forschungseinrichtungen und Innovatoren im Umfeld z.B. der Montanuniversität Leoben und dem Joanneum Research vernetzen. Diese Synergieeffekte unterstützen und beschleunigen die Unternehmensentwicklung.
Sind die aktuell sehr impulsiven Zeiten von Vorteil oder nachteilig für Unternehmensentwicklungen?
Sowohl als auch. Impulsive Zeiten stellen Unternehmen vor große Herausforderungen, erfordern Flexibilität und Veränderungsbereitschaft durch geänderte Rahmenbedingungen. Neue Entwicklungen bieten aber auch Chancen, die innovative Betriebe ergreifen können, indem sie sich rasch anpassen und innovative Lösungen anbieten.
Was sind das eigentlich für Menschen, Mieter, Unternehmen, die sich in einem SFG-Impulszentrum einmieten bzw. wohlfühlen?
In unseren Impulszentren sind über 200 Firmen mit mehr als 2.000 MitarbeiterInnen angesiedelt. Es sind ganz unterschiedliche Menschen, die aus den verschiedensten Motiven selbstständig gemacht bzw. gegründet haben. Allen gemeinsam ist der Wille zum Unternehmertum und der Wunsch, etwas Neues zu schaffen. Sie alle tragen Verantwortung für ihre MitarbeiterInnen und die Gesellschaft. Ich schätze und bewundere jede und jeden Einzelnen.
Deshalb unterstützen wir die Unternehmen, wo wir können: mit dem Unternehmensnetzwerk vor Ort, mit Synergien, Kooperationen, Projektbeteiligungen, Förderungen, mit der gemeinsam genutzten Infrastruktur, umfassendem Service, gutem Preis-Leistungsverhältnis, Veranstaltungen, der Anbindung an den öffentlichen Verkehr und vielem mehr.
Welche Firmen oder Branchen werden gerne gesehen bzw. bevorzugt aufgenommen?
Das richtet sich ganz nach dem Branchenschwerpunkt der jeweiligen Zentren. Im Smart Business Center in Graz nehmen wir Unternehmen auf, die mit „Daten im weiten Sinn“ arbeiten. In Lebring liegt der Schwerpunkt in den Bereichen IT und Lebensmitteltechnologie, im Zentrum für Wissens- und Technologietransfer (ZWT) in Graz geht es vorwiegend um den Bereich Life Science. Weitere Schwerpunkte sind Produktentwicklung oder Öko-Technologie.
Der Wandel der Arbeitswelt, sprich der New Work Trend ist in aller Munde, wie wirkt sich diese Veränderung auf die Impulszentren aus?
Die Immobilienanbieter werden gerade sehr gefordert, Die ImmobilienanbieterInnen werden gerade sehr gefordert, weil sich die Anforderungen schnell ändern und tendenziell steigen. Gleichzeitig muss die Infrastruktur noch leistbar bleiben. Wir sind da sehr gut aufgestellt, weil wir unseren sich individuell entwickelnden Kunden immer schon ein flexibles Umfeld bieten mussten. Auch auf Kommunikation und Wohlfühlen haben wir immer schon großen Wert gelegt und bei der Infrastruktur wie Glasfaser, Stromtankstellen, PV-Anlagen etc. waren und sind unsere Technologieparks am neuesten Stand.
In Niklasdorf eröffnet am 27. September ein erweitertes Impulszentrum seine Pforten, was erwartet die wahrscheinlich zahlreichen Besucher vor Ort?
Wir laden die BesucherInnen ein, sich ein Bild von unserem neuen zweistöckigen Gebäude zu machen. Auf einer Nutzfläche von rund 1.600 m² sind Büros, drei Hallen, Seminarraum, Gemeinschaftsküche usw. untergebracht. Mit drei Unternehmen wurden übrigens bereits Mietverträge fixiert, aber auch Interessierte sind am 27. September natürlich herzlich willkommen oder können sich im Detail informieren. Zusätzlich werden im Zentrum ansässige Firmen bei der Eröffnung ihre höchst innovativen Produkte präsentieren und mit einem „News-Report“ Live-Einblicke in ihre Tätigkeiten geben. Wir freuen uns auf zahlreiche Besucherinnen und Besucher!
Was sind die kommenden Ziele, Wünsche, Anträge, Herausforderungen?
Die großen Herausforderungen, die derzeit die ganze Welt fordern, beschäftigen natürlich auch uns. Ich wünsche mir, dass wir mit unseren Unternehmen gut durch diese herausfordernden Zeiten kommen, die Politik die Rahmenbedingungen optimal gestaltet und dass wir alle neue Chancen erkennen und nutzen.
Nicole A. Prutsch