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31. Januar 2022

Steirischer Gründungsrekord

4.855 Steirer haben sich im Vorjahr selbständig gemacht.
Mann rudert in Boot auf einem See vom Ufer weg

Trotz Corona verzeichnete die Steiermark 2021 einen Gründungsrekord: 4.855 Personen haben sich im Vorjahr selbständig gemacht, das ist ein Plus von 297 Gründungen bzw. von 6,5 Prozent. „Damit haben sich durchschnittlich 13 Steirerinnen und Steirer pro Tag selbständig gemacht. Ein Schritt, der angesichts der herausfordernden Rahmenbedingungen größte Hochachtung verdient“, betont WKO Steiermark Präsident Josef Herk. Seitens der Wirtschaftskammer wird dieser Trend mit einem umfangreichen Serviceangebot unterstützt, 50.338 Gründungsberatungen bzw. Kontakte stehen fürs Vorjahr in der Steirmark zu Buche.

Corona hat dem Trend, sein eigener Chef zu werden, keinen Abbruch getan – im Gegenteil: Trotz Pandemie wurden im Vorjahr 4.855 Neugründungen im Steirerland gezählt, das sind um 297 oder um 6,5 Prozent mehr als 2020. Auf die Steiermark entfallen damit 13,8 Prozent aller bundesweiten Gründungen. Rechnet man noch die selbständigen Personenbetreuer dazu, waren es sogar 6.132 Gründungen. Für WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk ist das ein „positives Zeichen für den Gesamtstandort“. Schließlich belegen die Zahlen, „dass die Selbständigkeit auch oder gerade in herausfordernden Zeiten wie diesen eine echte Alternative für die Steirerinnen und Steirer ist. Trotz erschwerter Planbarkeit haben diese Menschen Eigenverantwortung und Eigeninitiative bewiesen. Genau jene Eigenschaften, die jetzt gefordert sind, um auch wirtschaftlich als Standort wieder durchzustarten. Denn es sind die Unternehmerinnen und Unternehmer, die die Arbeitsplätze im Land und damit unser aller Wohlstand sichern.“ Am meisten Gründungen gab es 2021 in den Branchen Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (UBIT) mit 8,6 Prozent aller Gründungen, gefolgt von Versand- und Internethandel (7,9 Prozent), Werbung und Marktkommunikation (7,0 Prozent), Direktvertrieb (6,5 Prozent) sowie Persönliche Dienstleister (5,6 Prozent).

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Umfangreiches Serviceangebot für steirische Gründer

Im Vorfeld der Gründung wurden die angehenden Unternehmerinnen und Unternehmer mit einem umfassenden Serviceangebot der Wirtschaftskammer unterstützt: 50.338 Gründungsberatungen bzw. Kontakte hat man 2021 im Gründerservice oder in einer der Regionalstellen der WKO Steiermark verzeichnet, darunter waren 9.337 umfangreiche Beratungen. „Unsere Workshops, Gründertrainings und Sprechtagen waren trotz Corona gut besucht und wurden von den angehenden Gründerinnen und Gründern hervorragend genutzt“, betont Michaela Steinwidder, Leiterin des Gründerservice in der WKO Steiermark. „Der Fokus reicht hier von Themen wie Steuern und Businessplan bis hin zu Versicherungen, Gewerberecht, Rechtsformen, Buchhaltung und Kundengewinnung.“

Warum die Selbständigkeit im Pandemiejahr 2021 für so viele Steirerinnen und Steirer eine Option war, erklärt die Leiterin des Gründerservice so: „Der Trend zur nebenberuflichen Tätigkeit setzt sich weiter fort – sei es, um aus dem Hobby ein kleines Business zu machen oder um aus einer gesicherten Position heraus zu gründen.“ Andere wiederum würden hauptberuflich den Schritt in die Selbständigkeit wagen, so Steinwidder: „Natürlich gründen einige auch coronabedingt bzw. nutzten die Kurzarbeit als Chance, um lang gehegte Ideen in die Tat um-zusetzen.“ Diese Änderungen in der Arbeitswelt spiegeln sich auch in der Motivumfrage der WKO wider: Demnach war „Wollte immer schon selbständig sein“ für 23,1 Prozent der Gründerinnen und Gründer das Hauptmotiv, gefolgt vom Wunsch sein eigener Chef zu sein (10,8 Prozent) sowie dem Wunsch sich ein zweites berufliches Standbein zu schaffen (9,9 Prozent) und dem Streben nach flexibler Zeit- und Lebensgestaltung (8,5 Prozent).

Steirische GründerInnen sind im Schnitt 35,3 Jahre alt

Und die Statistik fördert weitere Details aus der steirischen Gründerlandschaft zutage: So beträgt das Durchschnittsalter bei den weiß-grünen Einzelunternehmen (ohne selbständige Personenbetreuer) aktuell 35,3 Jahre, der Bundesschnitt liegt leicht darüber bei 36,0 Jahren. Gegliedert nach Rechtsformen, machen die Einzelunternehmen mit einem bundesweiten Anteil von 80,7 Prozent das Gros der Gründungen aus, gefolgt von GmbH (14,8 Prozent) und OG (2,4 Prozent). Bei der Altersstruktur waren 2,3 Prozent der Gründer von Einzelunternehmen unter 20 Jahre alt, weitere 30,6 Prozent waren zwischen 20 und 30 Jahren, 34,1 Prozent waren bei der Gründung zwischen 30 und 40 Jahre alt. 19,2 Prozent gründeten im Alter zwischen 40 und 50 Jahren, weitere 10,7 Prozent zwischen 50 und 60 Jahren. 3,2 Prozent der Gründungen entfielen auf Über-60-Jährige.

Fast jede zweite Firmengründung im Land ist weiblich

In der Steiermark weist die Gründerstatistik auch für 2021 einen hohen Frauenanteil aus – von den gegründeten Einzelunternehmen (ohne selbständige Personenbetreuer) liegen 46,4 Pro-zent in weiblicher Hand. Im Jahr davor lag der Wert mit 46,1 Prozent fast gleichauf. Ein Blick auf die Regionen zeigt, dass die meisten Gründungen in der Landeshauptstadt erfolgten (1565), Graz-Umgebung (565), Weiz (355), Leibnitz (351) und Hartberg-Fürstenfeld (335). Im Schnitt bestehen 95,2 Prozent der neugegründeten Unternehmen länger als ein Jahr, 78,6 Prozent mehr als drei Jahre und 66,4 Prozent über fünf Jahre.